Berliner U-Bahn-Treter kann sich nicht erinnern
Die Überwachungsbilder aus Neukölln sorgten international für Entsetzen. Heute erklärt sich der Täter vor Gericht.
Neun Monate nach dem brutalen Übergriff auf eine Passantin auf einem Berliner U-Bahnhof hat der Angeklagte die Tat eingeräumt. Zum Prozessauftakt am Montag vor dem Landgericht Berlin gestand Svetoslav S., in der Nacht zum 27. Oktober eine Frau die Bahnhofstreppe hinunter getreten zu haben. Der 28-Jährige entschuldigte sich für seine Tat und wollte auch die Geschädigte um Verzeihung bitten.
Überwachungsbilder des Vorfalls am Neuköllner U-Bahnhof Hermannstrasse waren zu Fahndungszwecken veröffentlicht worden. S. sagte, er könne sich an die Tat nicht erinnern, weil er an jenem Abend Alkohol und Drogen konsumiert habe. Er sei aber der Mann auf dem von der Polizei verbreiteten Video. «Ich kann mich jedoch nicht daran erinnern, wie es dazu kam», sagte der Bulgare.
Aggressiv seit Unfall
Das Verfahren war vor eineinhalb Wochen im ersten Anlauf geplatzt. Das Gericht gab dem Antrag der Verteidigung auf Ablehnung einer Schöffin wegen Voreingenommenheit statt. Nun wurde in Beisein eines neuen Schöffen die Anklage verlesen, die neben dem Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung auch den exhibitionistischer Handlungen enthält. S. soll in zwei gesonderten Fällen auf öffentlicher Strasse vor Frauen masturbiert haben.
Ebenfalls noch am Montag wurden verschiedene Videos von Überwachungskameras gesichtet, die den Übergriff aufgezeichnet hatten. Die vor Gericht befragte Ehefrau des Angeklagten sagte, ihr Mann habe bei einem Autounfall im Jahr 2008 eine Kopfverletzung erlitten. Seitdem konsumiere er Alkohol und Drogen und verhalte sich aggressiv. Die Geschädigte soll am Donnerstag befragt werden.
AFP/woz
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