Leserreaktionen«Bei Whatsapp und Facebook kümmert sich keiner um einen Datenkraken»
Was halten Leserinnen und Leser von der zentralen Contact-Tracing-Datenbank, wie stehen sie zum Datenstreik einiger Gastrobetreiber?

Das Stadtberner Kollektiv «Gastrostreik» wehrt sich gegen die angepasste Datenübermittlung der Check-in-Angaben von Gästen. Seit dem 10. Mai müssen Restaurant- und Barbetreiber diese Daten täglich an den Kanton übermitteln. Dort werden die Angaben in die zentrale Contact-Tracing-Datenbank eingegeben, wo sie 14 Tage verbleiben. «Gastrostreik» geht das zu weit. Das Kollektiv schreibt in einer Mitteilung von einer Datenkrake, welche bei der Verwaltung geschaffen werde, und ruft zum Datenstreik auf.
Und was sagen die Leserinnen und Leser zu all dem? Hier einige Reaktionen:
Gut zu wissen, dass diese auf Vorrat gespeicherten Daten in einer zentralen Datenbank kritisiert werden – dieses Projekt geht viel zu weit und tritt Daten- und Persönlichkeitsschutz mit Füssen. Hoffentlich werden noch mehr Betriebe «streiken». Corona als Deckmantel für noch mehr Überwachung ist einfach ärgerlich – die Daten werden kaum gelöscht, sie bekommen höchstens das Attribut gelöscht und werden bestimmt für andere Zwecke verwendet werden. Begehrlichkeiten solcher sensibler Daten sind immer enorm.P. Kuster
Ob die Restaurants auch so genau sind, wenn sie Daten fürs eigene Marketing erheben? Vielleicht sollte beim Contact-Tracing ein Wettbewerb dazu gemacht werden, dann geben plötzlich ganz viele ihre Daten freiwillig und ohne Protest ein. D. Meyer
Dann werden wohl im ganzen Kanton die Innenräume von allen Restaurants noch weiter geschlossen bleiben. Jedenfalls so lange, bis die fehlbaren Betriebe bekannt sind. Markus Fuchs
Warum nur kann das Gastgewerbe nicht mithelfen, die Pandemie zu bekämpfen? Es kommt ja auch den Gastronomen zugute. Ich verstehe das nicht. Leo Lanz
Grundsätzlich wäre eine einheitliche QR-Code-App die Lösung. Für alle Betriebe (Gastro, Badi, Läden, Event) dieselbe, und jeder ist verantwortlich. Die Betriebe müssten nur den QR-Code zur Verfügung stellen. Und betreffend Datenschutz? Wie viele benützen Whatsapp, Telegram, Instagram, FB und noch viele mehr, da kümmert sich keiner um einen Datenkraken. M. Müller
Alles gar nicht nötig. Fragen Sie Facebook, Twitter, Whatsapp und Co, die wissen ganz genau, wo Sie sich aufgehalten haben und noch viel mehr dazu. Bei diesen Datenkraken geht komischerweise kein Aufschrei durch die Handy-Community. P. Meinen
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