Bei so vielen Bräuchen muss der Jahreswechsel ja glücken
Aufzuhalten ist das neue Jahr nicht, und damit es Glück bringt, tun alle, was sie können.
In Italien tragen die Damen an Silvester rote Dessous. Anderswo soll weisse, gelbe oder gepunktete Unterwäsche Glück bringen. Auch Trauben, Linsen und Reisekoffer können die Zukunft positiv beeinflussen.
In Spanien und Lateinamerika isst man synchron zu den letzten Glockenschlägen des Jahres zwölf Trauben. Was wie eine uralte Tradition anmutet, war eine Marketingstrategie: Winzer aus Alicante erfanden das Ritual 1909. Der junge Brauch ist heute auch in Brasilien, Ecuador, Guatemala, Mexiko und Venezuela verbreitet. In denselben Ländern wird auch der Gang mit einem Koffer ums Quartier gepflegt; das soll im neuen Jahr zu einer Traumreise verhelfen.
Gelbe Höschen bringen Glück
Rote Unterwäsche sorgt nur für Glück in der Liebe. Wer in Mexiko unter der Finanzkrise leidet, bevorzugt Grün, wer andere Sorgen hat, wählt Weiss. In Venezuela sorgt gelbe Unterwäsche für Glück in allen Bereichen.
Auf den Philippinen sollte man an Silvester drunter wie drüber Stoffe mit Kreismuster tragen. Das Runde symbolisiert Geld, deshalb wird beim Jahreswechsel hauptsächlich rundes Obst gegessen. Auch Linsen kommen wegen ihrer Ähnlichkeit mit Münzen auf den Tisch, und das nicht nur in Asien.
Ein junger Silvesterbrauch mit Kugelsymbolik sind die «Wishing Spheres» von Singapur: grosse Wasserbälle, auf die man seine Wünsche schreiben kann. Letztes Jahr trieben 10'000 Wunschkugeln in der Bucht und transportierten um die 100 000 Wünsche.
...Scherben ebenso
Zum Jahreswechsel gehört auch der Gedanke der Reinigung. Beim Silvester-Hausputz wird oft das alte Geschirr entsorgt, in Italien etwa, indem man es aus dem Fenster wirft. Die Dänen dagegen schmeissen alte Teller an die Türen ihrer Freunde: je mehr Scherben, desto beliebter.
Unbeliebt machen kann man sich dagegen als Frau in Russland, indem man jemanden an Neujahr möglichst früh besucht. Denn nur wenn der erste Gast des Jahres ein Mann ist, ist das Glück gesichert.
Kinder in Bärenfellen vertreiben zum Jahreswechsel in Rumänien singend und tanzenddas Böse.Foto: Vadim Ghirda (AP, Keystone)
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