Bei den Wurstern vom Dentenberg
Im Restaurant Dentenberg oberhalb von Gümligen wird eine alte Tradition weitergeführt.
Seit anderthalb Jahren lassen Peter Hofer und Matthias Kallen die Wurster-Tradition auf dem Dentenberg wieder aufleben. Hofer hat mit seiner Frau Gabi das Restaurant Dentenberg oberhalb Gümligen in der fünften Generation übernommen. Dies, obwohl beide aus einer anderen Branche kommen.
Der 45-jährige Hofer und der 43-jährige Kallen sind langjährige Freunde und von ihrem Produkt überzeugt. «Gute Produkte kosten halt etwas. Das ist auch bei unseren Würsten so. Das Fleisch ist zwar nicht Bio, aber kommt von der Metzgerei Simperl in Gümligen und von der Grossmetzgerei Spahni», sagt er.
«Wer in der Migros Würste kauft, konsumiert damit auch viele Konservierungsstoffe. In unserer Wurst sind keine Zusatzstoffe drin, ausser Fleisch, frische Kräuter, Pfeffer und Salz. Deshalb muss man sie sofort essen», erklärt Hofer.
Das Restaurant Dentenberg ist ein Bauernhaus. Jahrelang habe hier ein Metzger vor Ort gewurstet. Dieser schlachtete die Schweine gleich auf dem Hof und die Därme wurden im Brunnen gewaschen. Den Fleischwolf und die Wurstmaschine haben ihm Hofer und Kallen für einen solidarischen Beitrag abgekauft.
Aufgrund ihrer Tätowierungen würde man beim Anblick der beiden nicht gerade an zwei Wurster denken. Kallen ist eigentlich Werber und im Berner Nachtleben als DJ Emely bekannt.
«Eine Wurst, die die Welt nicht braucht»
Hofer packt zwei Kilogramm Schweinehals aus, die er in Stücke schneidet und durch den Fleischwolf dreht. Kallen schneidet Zwiebeln und bratet sie an. Währenddessen erzählt Hofer weiter, welche Gewürze er in die Fleischmasse reinmacht, wie akribisch sie die guten Rezepte in ihrem heiligen Buch festhalten. Dort steht auch die erste Kreation von Kallen drin – eine Wurst mit Mango, mit dem brutalen Urteil: «Eine Wurst, die die Welt nicht braucht.» Während Hofer darüber lacht, wirkt Kallen etwas gekränkt.
Nicht nur im Restaurant Dentenberg gibt es die Wurst: Im Bärenhöfli in Bern und im Landhaus in Liebefeld wird sie aufgetischt, jeweils montags in der Berner Rathausgasse beim Les Amis und ab August bei Suresh in der Matte. Wer sie selber zubereiten will, kann sie direkt vom Dentenberg beziehen, 100 Gramm kosten 3 Franken.
Der lange Weg auf den Dentenberg
Ihr Wissen geben sie in Kursen weiter, bis Ende Juni deren 25. Gerade war eine Bankiervereinigung da und bald kommen die Landfrauen aus Schlosswil. «Wir probieren sowieso, hier neuen Schwung reinzubringen», sagt Hofer. Die Schwiegereltern, die das Restaurant vorher geführt haben, hätten noch nie ein Wort gegen ihre Pläne gesagt. Im Gegenteil: Seine Schwiegermutter arbeite in der Küche mit.
Im Winter veranstalten sie im Keller Fondueplausch und das Wirtepaar mache auch mal einen Glühweinstopp im Wald. «Den Weg auf den Dentenberg können wir nicht verleugnen, sondern beziehen ihn einfach mit ein», sagt er. Für viele Gäste gehöre der Spaziergang auf den Dentenberg mit dazu.
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