Thuner JodlerformationBei den «Bärgfründe» wird gebacken statt gejodelt
Weil sie nicht mehr gemeinsam ihre Jodel-Auftritte üben können, treffen sich die Mitglieder des Jodler-Doppelquartetts Bärgfründe Thun alle zwei Wochen zum virtuellen Backen.

Wenn das Jodeln in der Gruppe nicht mehr möglich ist, muss man erfinderisch werden. Das haben die Mitglieder des Jodler-Doppelquartetts Bärgfründe Thun seit dem ersten Lockdown zu ihrem Motto gemacht. «In unseren Statuten steht, dass wir unter anderem auch die Kameradschaft unter den Jodlerinnen und Jodlern pflegen sollen», sagt Hans Peter Lüthi, Präsident der Bärgfründe.
Um diese Kameradschaft trotz Corona aufrechtzuerhalten, haben die Bärgfründe Thun mit einem neuen Hobby begonnen: Statt am Montagabend miteinander zu singen, wird jetzt via Zoom gemeinsam gebacken.
Anfänger in der Küche
Begonnen hat alles Anfang Februar, als Dirigent Matthias Christener vorschlug, gemeinsam mit ihm Zopf zu backen. Seither treffen sich die Bärgfründe jeden zweiten Montag zum Onlinebacken. «Wir sind fast alle Anfänger und mussten deswegen das Backen von Grund auf lernen», sagt Hans Peter Lüthi.
«Als wir zusammen Baselbieter Zimtstängel gebacken haben, habe ich aus Versehen statt Zucker Salz unter den Teig gemischt.»
Dabei können auch mal Missgeschicke passieren. «Als wir zusammen Baselbieter Zimtstängel gebacken haben, habe ich aus Versehen statt Zucker Salz unter den Teig gemischt», sagt er. «Mit etwas Hilfe von meiner Frau habe ich dann noch einmal von vorne begonnen, und zum Glück hat es dann leckere Zimtstängel gegeben.»
Jodeln per Whatsapp
Das gemeinsame Backen ist nun bereits die dritte Aktivität, die sie als Alternative zum Üben eingeführt haben, denn jodeln in einem Zoom-Meeting ist aufgrund von Verzögerungen in der Übertragung nicht möglich.
«Man merkt wirklich, dass uns die gemeinsamen Aktivitäten zusammenschweissen und uns das Warten auf bessere Zeiten verkürzt.»
Als die Jodlerinnen und Jodler der Bärgfründe sich vor einem Jahr nicht mehr zum gemeinsamen Singen treffen konnten, haben sie kurzerhand eine Singchallenge via Whatsapp gestartet. «Einer hat jeweils ein Lied als Sprachnachricht in unseren Vereins-Chat geschickt und dann jemanden nominiert, der ein weiteres Lied singen konnte», erklärt Hans Peter Lüthi.
Auch eine Witze- und Geschichtenchallenge haben die Bärgfründe gemacht. «Man merkt wirklich, dass uns die gemeinsamen Aktivitäten zusammenschweissen und uns das Warten auf bessere Zeiten verkürzt», sagt er. «Alle freuen sich darauf, wieder gemeinsam singen zu dürfen.»
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