Beherzte Berner, klägliche Spielleiter
YB spielt gegen Basel unbeschwert, nicht immer fehlerfrei, aber stets gefährlich – und muss sich mit einem 1:1 begnügen. In der 89.Minute wird den Bernern ein klarer Penalty unterschlagen.
Die 93 Minuten reduzieren sich auf zwei Sekunden. Die Partie zwischen YB und Basel wird geprägt von der einen Szene, dem einen Moment, der kollektiven Atempause, welche die 22757 Zuschauer in der 89. Minute erleben. Matias Vitkieviez, seit wenigen Minuten im Spiel, lauert am Strafraum, er täuscht rechts an, zieht links an Basel-Verteidiger Joo Ho Park vorbei, der fährt sein Bein aus, Vitkieviez fällt, und Schiedsrichter Stephan Studer pfeiftnicht. Auch der Arm des Linienrichters, zehn Meter von der Szene weg und gut postiert, bleibt unten. In der heissesten Szene des lauen Herbstabends geht dem Gespann der Unparteiischen die Souveränität ab. Die Young Boys und ihr Anhang sind verzweifelt. Es soll die letzte gefährliche Szene bleiben, dann ist Schluss, das 1:1 steht fest und ist für YB wenig Lohn für einige Mühen und für einen, wie es Trainer Martin Rueda formulierte, «Auftritt, der nach dem kräfteraubenden Spiel vom Donnerstag gegen Liverpool beachtlich ist».