Beatrice Simon: «Wahlkampf unterster Schublade»
Die gewählte Regierungsrätin Beatrice Simon ärgert sich über den Bund der Steuerzahler und deren Geschäftsführer Thomas Fuchs. Mit der Chutzenturm-Affäre hätten ihr diese im Wahlkampf geschadet.

Die frisch gewählte Regierungsrätin Beatrice Simon spricht Klartext: «Das hat mich persönlich sehr verletzt. Ich habe mich fünfzehn Jahre lang als Gemeinderätin und -präsidentin für Seedorf eingesetzt. Ich habe nie etwas getan, was der Gemeinde schadet.»
Verletzt ist die BDP-Politikerin wegen der Chutzenturm-Affäre, die kurz vor den Wahlen Thema wurde. Der Seedorfer Gemeinderat unterstützt das Projekt Chutzenturm mit einem befristeten Darlehen über 250'000 Franken. Der Bund der Steuerzahler monierte, dass der Gemeinderat seine Finanzkompetenzen überschritten habe. Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler ist SVP-Grossrat Thomas Fuchs. In Leserbriefen wurde die Gemeindepräsidentin daraufhin frontal angegriffen.
Kein Alleingang
Simon: «Das ist Wahlkampf der untersten Schublade.» Sie habe dieses Darlehen nicht einfach im Alleingang beschlossen, sondern der Seedorfer Gemeinderat. In dem siebenköpfigen Gremium sitzen auch drei Vertreter der SVP. In ihrer Heimatgemeinde musste Simon den beiden SVP-Kandidaten Albert Rösti und Christoph Neuhaus den Vortritt lassen und erreichte bei den Regierungsratswahlen den dritten Platz. Einerseits ist Seedorf eine SVP-Hochburg, andererseits will Simon nicht ausschliessen, dass ihr die Chutzenturm-Affäre geschadet hat. «Genützt hat es ganz sicher nicht», sagt sie. «Solche Geschichten verunsichern die Wählerinnen und Wähler.»
Untersuchung läuft
Thomas Fuchs spielt den Ball zurück: «Mit der Bewilligung dieses Kredits so kurz vor den Wahlen hat Simon selbst Wahlkampf betrieben.» Seedorfs SVP-Präsident Gregor Meister will sich zurzeit nicht zum Thema äussern. Der Regierungsstatthalter untersucht die Angelegenheit. Simon sagt, sie blicke der Untersuchung gelassen entgegen.
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