BDP will mehr Geld für private Lehrerausbildung
Grosser RatWegen des drohenden Lehrermangels soll der Regierungsrat sicherstellen, dass genügend Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet werden. Dies die Forderung der BDP. Die Regierung lehnt sie ab.
Im Kanton Bern zeichnet sich in den kommenden Jahren ein Lehrermangel ab. Die Regierung solle nun Gegensteuer geben, findet Grossrätin Therese Rufer (BDP, Zuzwil). Sie fordert deshalb in einer Motion, die Ausbildung gut qualifizierter Lehrkräfte sicherzustellen. Dafür solle die Regierung das private Institut Vorschulstufe und Primarstufe der Neuen Mittelschule Bern (IVP NMS) damit beauftragen, mehr Studentinnen und Studenten auszubilden. Bis anhin absolvierten jährlich 160 Studenten das IVP NMS. Neu sollen es 210 sein. Die Finanzierung solle der Kanton wie bis anhin mit dem jährlichen Beitrag von 25500 Franken pro Studentin und Student übernehmen. Weiter will Rufer die Zusicherung, dass die Studenten ihre Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Bern (PH) absolvieren können, falls der Andrang am IVP NMS zu gross sei. Ihre Forderungen begründet die BDP-Grossrätin damit, dass die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung im Kanton Bern 2010 eine deutliche Zunahme an Studenten verzeichne. Deren Zahl sei am IVP NMS in den vergangenen vier Jahren um 40 Prozent auf 220 angestiegen. «Die Zahl der Anmeldungen hat sich in den letzten beiden Jahren gegenüber den Vorjahren verdoppelt», so Therese Rufer. Laut der Grossrätin bietet das private IVP NMS nicht nur einen breiter gefächerten, sondern auch einen günstigeren Studiengang an. So biete das NMS die gleiche Ausbildung zehn Prozent günstiger an als die PH Bern. «Weil die Regierung den maximalen Kantonsbeitrag an das IVP NMS auf 4,1 Millionen Franken festlegte, blieb die Kapazität auf 160 Studenten aus dem Kanton Bern beschränkt», so Rufer. Kanton will weiter sparen In seiner Antwort lehnt es der Regierungsrat mit Verweis auf die schwierige Finanzlage ab, mehr Studenten am IVP NMS zu finanzieren. Dass die Beiträge auf jährlich 4,1 Millionen Franken plafoniert worden seien, sei das Resultat von beschlossenen Sparmassnahmen. Dies sei bis anhin kein Problem gewesen: «Diese Grenze wurde noch nie erreicht. Die Zahl der Berner Studenten lag stets unter 160.» Zwar könne das IVP NMS mehr Studenten ausbilden. «Dann sinkt jedoch der Pro-Kopf-Beitrag – wenn die einst beschlossene Sparmassnahme eingehalten werden soll.» Rufers zweite Forderung empfiehlt die Regierung als erfüllt abzuschreiben: Bereits heute sei es möglich, die Ausbildung an der PH Bern zu absolvieren, falls am IVP NMS keine Plätze frei sind. Damit ist Therese Rufer zufrieden, nicht allerdings mit der Ablehnung des anderen Punktes. «In der ersten Antwort erklärte die Regierung anhand falscher Zahlen, dass die Ausbildung am IVP NMS teurer sei als an der PH.» Zwar habe der Regierungsrat dies inzwischen korrigiert. Dessen ablehnende Haltung basiere dennoch auf finanziellen Argumenten. Rufer: «Das IVP NMS bildet günstiger und breiter aus als die PH – deshalb werde ich nun für eine Mehrheit im Parlament kämpfen.» Andrea Sommer>
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