Bauern sehen in der Fischzucht ein lukratives Geschäft
Viele Berner Bauern spielen mit dem Gedanken, in die Fischzucht einzusteigen. Doch auf dem Weg zu einem profitablen Betriebszweig müssen sie manche Hürde nehmen. Der Berner Bauernverband warnt vor Fehlinvestitionen.
Einst standen Kühe in dem Stall, später Pferde. Letzten Herbst hat Niklaus Jenni drei runde Stahlbecken eingebaut, die je 12 Kubikmeter Wasser fassen. Darin mästet der Landwirt in Bangerten Karpfen. Als er die halbjährigen Setzlinge übernahm, waren sie ein paar Zentimeter lang. Acht Monate später wiegen sie rund 400 Gramm. Jetzt sortiert Jenni die schlachtreifen Tiere aus und liefert sie in die nahe Fischzucht Moossee, wo Fischwirtschaftsmeister Heinz Buri Verarbeitung und Verkauf übernimmt. Buri stand Jenni mit Rat und Tat zur Seite, als es darum ging, die passende Anlage für den bestehenden Stall zu finden. Jenni investierte insgesamt rund 50'000 Franken, bis er mit der Produktion starten konnte. «Die Arbeitszeit wird bei einem Bauern ja nicht berechnet», fügt er sarkastisch hinzu.