Barry Callebaut ist «kein Kuschelclub»
Trotz hartem Gegenwind wird der grösste Schokoladenhersteller der Welt auch in diesem Jahr wachsen. Dies laut Konzernchef Jürgen Steinemann auch wegen der besonderen Eigentümerstruktur von Barry Callebaut.

Der grösste Schokoladenhersteller der Welt sieht sich auch dieses Jahr auf Kurs. Barry Callebaut wachse jedes Jahr durchschnittlich acht Prozent, sagt Konzernchef Jürgen Steinemann im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Damit sind wir einer der am schnellsten wachsenden Nahrungsmittelkonzerne der Welt. Worauf wir stolz sind», so Steinemann.
Barry Callebaut werde dank des Zukaufs des Kakaogeschäfts von Petra Foods in Singapur sogar noch globaler und grösser. 1700 Mitarbeitende stossen zum Unternehmen. Der Ende Jahr angekündigte Kauf ist die grösste Akquisition der Firmengeschichte.
Angesprochen auf die Eigentümerstruktur – ein Teil der Firma ist im Besitz der Familie Jacobs – sagt Steinemann, er empfinde diese als Vorteil. «Einerseits sind wir an der Börse in Zürich kotiert, kommen dadurch einfach an Kapital heran und müssen höchste Corporate-Governance-Regeln erfüllen. Anderseits hat eine Familiengesellschaft eine langfristige Sichtweise und bietet Emotionen.»
Emotionen als wichtiges Gegengewicht
Emotionen erachte er als wichtig als Gegengewicht zur Technologisierung und Globalisierung. «Ich glaube nicht, dass Sie die besten Mitarbeiter nur durch ein hohes Gehalt binden. Vielmehr sind Emotionen, ein ehrlicher Umgang miteinander, Werte, langfristige Aussichten, Teamarbeit und Passion wichtige Motivatoren.»
Dennoch sei Barry Callebaut «kein Kuschelclub», sagt Steinemann weiter. «Wir segeln hart am Wind. Sonst könnten wir nie 8 Prozent wachsen, während der Markt nur 1 bis 2 Prozent zulegt», so der Konzernchef.
Barry Callebaut legt am morgigen Montag die Ergebnisse offen für das vergangene Geschäftshalbjahr. 2011/12 wuchs der Umsatz um acht Prozent auf 4,83 Milliarden Franken. Der Gewinn ging aber um 8,5 Prozent auf 241 Millionen Franken zurück.
SDA/wid
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