Geldzufluss bei Berner BankBank EEK profitiert von CS-Effekt
Die Bank EEK berichtet über das vergangene Jahr. Anders als etwa die CS steht sie für Solidität.

Die taumelnde Credit Suisse könnte sich ein Beispiel an der Berner Bank EEK nehmen. Diese verfügt über ein solides Eigenkapital von 314,3 Millionen und eine Eigenkapitalquote von 16,6 Prozent. Die kleine regional verankerte Berner Bank EEK gehört zu den ältesten und bestkapitalisierten Banken der Schweiz. Einst wurde sie als bürgerliches Gegenstück zur Sparkasse der Bernburger gegründet. Der Bankenchef Daniel Pfanner sagt: «Wir backen kleine Brötchen und springen nicht auf jeden Trend auf in der Branche auf, wie beispielsweise mit Bitcoin.»
Die Bank verzeichnete zudem in ihrer über 200-jährigen Geschichte nur sechs Chefwechsel. Die EEK konzentriere sich auf das klassische Bankgeschäft und leihe immer so viel Geld, wie ihr anvertraut sei. Die von der Bank EEK erzielten Gewinne dienen hauptsächlich der Stärkung der Eigenmittel und damit der Stabilität der Bank. «Bei der Bank EEK hat Sicherheit stets Vorrang vor Wachstum und Grösse», so Pfanner.
Mehr Kundengelder
Dennoch wächst die Bank weiter: «Die Sicherheit der Bank EEK ist ein starkes Argument, bei uns ein Konto zu eröffnen», sagt der Bankchef. Auch deshalb haben die Kundengelder weiter zugenommen. Es flossen gesamthaft 47,9 Millionen Franken zu. Das Wachstum beträgt 3,8 Prozent. Die Kundengelder erreichten somit 1,29 Milliarden Franken. Der Bestand an Pfandbriefdarlehen wurde um weitere 16,8 Millionen auf 272 Millionen Franken erhöht.
Der Bank EEK fliessen auch Kundengelder von der Credit Suisse zu. Pfanner sagt: «Es gibt Kunden – bestehende und neue –, die Geld von der Credit Suisse zu uns transferieren. Der Geldfluss hält sich aber in Grenzen», sagt Pfanner. Er räumt allerdings ein: Vergleicht man die erhaltenen Kundengelder mit der Grösse der EEK, dann ist der Betrag trotzdem hoch. Daniel Pfanner spürt angesichts der Turbulenzen in der Bankenszene auch bei seinen Kundinnen und Kunden eine gewisse Verunsicherung: «Sie fragen sich, wie sicher Schweizer Banken noch sind. Da kann ich sie aber jeweils beruhigen, da die Einlagensicherung bei Schweizer Banken hoch ist.»
Die Kundenausleihungen stiegen um 3,4 Prozent und erreichten nun 1,44 Milliarden Franken. Unter dem Strich verdiente die EEK im gestiegenen Zinsumfeld deutlich mehr. Der Jahresgewinn nahm gegenüber dem Vorjahr um rund 36 Prozent auf knapp 8 Millionen Franken zu. Der Bruttoerfolg im Zinsengeschäft, dem grössten Einnahmeposten, stieg um 12 Prozent auf 16,6 Millionen Franken. Übrigens: Sparen bringt wieder mehr ein: Per 1. April zahlt die EEK auf den Anlagesparkonten wieder Zinsen von mindestens 0,5 Prozent.
Fehler gefunden?Jetzt melden.