Bald ist die Küche im «Bedli» warm
Die Arbeiten beim Restaurant Hirschenbad in Langenthal schreiten voran, bis zum Herbst soll die Komplettsanierung abgeschlossen sein.

Wind bläst durch die mit Plastik verklebten Fenster, Bauarbeiter steigen über Kabel und Röhren. Der Boden staubig und uneben, die obersten Steine des Gewölbekellers stehen heraus. Thomas Rufener sagt mit einem entschuldigenden Lächeln: «Es ist noch nicht ganz eben hier. Und die Küche ist noch kalt.»
Die Küche, sie wird bald erst installiert, respektive der Leichtbau fertiggestellt, in dem sie zusammen mit dem Lagerraum Platz finden soll. Mit der Sanierung geht es vorwärts, das wollte Rufener, Besitzer und früherer Stadtpräsident, an diesem Mittwochnachmittag den anwesenden Medienleuten zeigen.
Der Architekt, die Marketingverantwortliche und auch zwei frische Gesichter sind da: das neue Pächterehepaar. Christa und Urs Burch haben sich nach zehn Jahren im Klostergasthaus Löwen in St. Urban entschieden, ein neues Kapitel in ihrer Kochlaufbahn aufzuschlagen. Seit letztem Sommer standen sie in Kontakt mit Rufener, über Monate und nach mehreren Treffen ist die Gewissheit gereift, den richtigen Schritt zu machen.
Im Februar kam es zum Handschlag. «Das Beizensterben ist eine Tatsache. Wir sind gerne bereit, diesem Trend entgegenzuwirken», sagt Urs Burch. Zudem sei das Wirten als Beruf nicht so schlecht, wie immer alle sagten. Rufener ergänzt: «In der Zeitung lese ich sonst immer nur von schliessenden Restaurants.» Deshalb sei dieses Projekt hier eine gute Sache.
Denkmalpflege redet mit
Im Jahr 1728 wurde das Gasthaus erbaut und gehört somit in Langenthal zu den schützenswerten Gebäuden. Vor drei Jahren kauften Christine und Thomas Rufener die Immobilie, letztes Jahr begannen sie mit der Komplettsanierung. Leicht später als ursprünglich geplant, in den Herbstferien 2019, soll das Restaurant Hirschenbad eröffnen.
Das Konzept sieht eine Gastronomie mit 60 Sitzplätzen in zwei Gaststuben, einem Gewölbekeller, der bis zu 100 Personen fasst, dazu ein Obergeschoss mit drei weiteren Gaststuben, eine Terrasse und einen Pavillon vor. Die Küche: gehobenes gutbürgerliches Niveau.
Der gesamte Umbau des Hauses ist natürlich nicht billig. «Wir haben eine rechte Summe investiert und sind laufend am Budgetieren», sagt Rufener. Wie hoch die Investitionen genau sind, will er nicht verraten. Es sei ja auch keine kurzfristige Investition, die er da tätige. «Ich bin ein langfristiger Denker», sagt Rufener.
Nebst dem finanziellen Aspekt muss er sich mit diversen Bewilligungen mit denkmalpflegerischen Fragen auseinandersetzen. Selbst Archäologen waren schon vor Ort, weil sich das Gebäude in einem Schutzgebiet befindet.
Gerade die Denkmalpflege hat ein Auge darauf, was mit dem «Bedli» geschieht. Nicht nur äusserlich, selbst beim Farbkonzept im Innern hat sie ein Wörtchen mitzureden. In der Stadt hörte man auch schon munkeln, die Denkmalpflege habe gar einen Baustopp veranlasst, weil bei der Sanierung zu viel geschütztes Material abhandengekommen wäre.
Dieses Gerücht wies Rufener aber entschieden zurück. «Wir haben nichts unterbrochen, es gab nie einen Baustopp.» Diese Geschichte entstammt daher nicht aus seinem Lokal, sondern wohl eher der fasnächtlichen Gerüchteküche.
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