Bahnunternehmen kämpfen mit verstopften Bremsschläuchen
Auf dem Schweizer Eisenbahnnetz ist es in letzter Zeit zu teilweisen Bremsausfällen wegen verstopfter Bremsschläuche gekommen. Im August überfuhr deshalb ein Zug der Rollenden Autobahn (RAlpin) bei Spiez beinahe ein Stoppsignal.

Schon einen Monat zuvor hatte ein mit Lastwagen beladener Zug auf der Simplonstrecke kaum bremsen können. Bei diesem Vorfall fielen die Bremsen aller oder fast aller Wagen aus.
Die Komposition kam zum Stehen, weil die Bremsen der Lokomotiven funktionierten, wie die Zeitschrift «Beobachter» in ihrer neusten Ausgabe berichtet und wie das Gütertransportunternehmen BLS Cargo am Donnerstag bestätigte.
Nachdem diese Firma das Bundesamt für Verkehr (BAV) orientiert hatte, befragte das BAV weitere Bahnunternehmen. Sie berichteten ihm von ähnlichen Vorfällen. Nun hat das BAV allen Bahnunternehmen mit Netzzugang in der Schweiz, allen Wagenhaltern und weiteren Stellen einen Brief geschrieben.
Darin bittet es um Informationen. Das BAV will damit «das ganze Ausmass der Problematik erfassen».
Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass eine übermässige chemische Beanspruchung des Bremsschlauchs durch Substanzen, welche die Struktur des Innenschlauches zerstörten, das Problem auslösen. Äusserlich zeigten die Bremskupplungsschläuche Blasen.
Bremsschläuche ausgewechselt
BLS Cargo hat laut Sprecherin Stefanie Burri sofort nach dem zweiten Vorfall angeordnet, dass zwei Bremsschläuche zwischen Lokomotive und erstem Wagen gekuppelt werden. Damit funktionieren die Bremsen auch bei Ausfall eines Schlauches. Das Problem trat zwischen Lokomotive und erstem Wagen auf.
Diese Sofortmassnahme wurde aufgehoben, nachdem der Besitzer der RAlpin-Wagen sämtliche Bremsschläuche ausgewechselt hatte. Bei der BLS sind seither keine weiteren Vorfälle dieser Art aufgetreten.
BAV-Sprecher Andreas Windlinger sagte auf Anfrage, es handle sich um ein neuartiges Phänomen, das ernst zu nehmen sei. Auch im Personenverkehr einzelner Schmalspurbahnen sei dieses Phänomen aufgetreten, wenn auch nicht ganz in der gleichen Art.
SDA/jzu
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