Bachmätteli – ein Mätteli mit einem renaturierten Bach
Serie zum Tram Bern-West: Beizenhocker wettern im Fumoir des Schützenhauses. Daneben liegt die aufgewertete Parkanlage Bachmätteli.
Ein Bachmätteli mitten in der Stadt. Das ist keine Illusion. Hier gibt es tatsächlich beides: einen Bach und ein Mätteli. Bachmätteli heisst auch die Station an der Bottigenstrasse, wo in drei Wochen das Tram 7 anstelle des 13er-Busses hält. Bümpliz ist parat. Die Schienen sind gelegt, Strom und Licht installiert, Tramstationshäuschen inklusive Toiletten stehen. Der Platz wartret mit einem Sammelsurium auf: Da wird mit zwölf kahlen, dicken, kurze Baumstrunken auf Kunst gemacht. Dort moderne Häuserblocks und hier Bauten aus dem vorvorderen Jahrhundert, wie das «Löschgerätschaftsmagazin No.1».
In Leos Gluschteria gibts Brot und Süssigkeiten, ein paar Schritte weiter wird im Schützenhaus nicht geschossen, sondern eine urchige Küche geboten, und vis-à-vis ist der Denner und die Migros mit samt M-Restaurant. Bachmätteli ist Programm: Da gibts die Bachmätteli-Kita, die Bachmätteli-Therapie, die Bachmätteli-Apotheke – und eben die Parkanlage mit dem Bach und dem Mätteli.
Dieser Park gab schon viel zu reden, bei der Bümplizer Bevölkerung, im Stadt- und im Gemeinderat. «Ein kurzer Augenschein genügt, um sich ein Bild zu machen, was dort los ist», schrieb die SVP-Fraktion vor anderthalb Jahren in einer Motion.
Was ist denn dort los? Nicht viel an diesem Tag, ausser, dass ein paar Baumaschinen Radau machen. «Im vorderen Teil treffen sich schon am Morgen Alkoholiker zum Frühschoppen», hiess es im Vorstoss, «und am Abend kommt es regelmässig zu Trinkgelagen. Es wird ohne Rücksicht auf die Anwohnerschaft Lärm und Dreck gemacht.» Der Gemeinderat soll im Park sofort für Ruhe und Ordnung sorgen.
«Das Anliegen ist nicht motionsfähig», schrieb die Regierung als Antwort auf die Motion. Die Motionäre würden Massnahmen verlangen, für welche die Kantonspolizei zuständig sei. Zudem würden die Randständigen im Park in der Regel nicht durch unanständiges Benehmen auffallen, wusste der Gemeinderat zu berichten. Und schliesslich sei es nicht verboten, im Park Alkohol zu trinken.
Wie dem auch sei. Der Park wird jetzt – im Zusammenhang mit dem Tram-Bern-West-Projekt – aufgewertet. Der Spielplatz wird saniert, es werden zusätzliche Bäume gepflanzt und Sitzbänke montiert. Und mittendrin soll friedlich der vor 20 Jahren renaturierte Stadtbach plätschern. «Das ist toll, wenn der Park wieder zu dem wird, was er einst gewesen ist», sagt ein Bümplizer im Vorbeigehen.
Im Fumoir des Restaurants Schützenhaus kümmern sich derweil Gäste um ganz andere Dinge. Ihnen ist fast alles «scheissegal». Und sie streiten sich darüber, wer von zwei Politikern das grössere Arschloch ist.
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