Autolobby ortet Mangel auf öffentlichem Grund
Umweltverbände fordern neue Politik
Gibt es in der Schweiz zu viele Parkplätze? Der Touring-Club Schweiz (TCS) verneint diese Frage und verweist auf eine eigene Erhebung. Deren Fazit: Nirgendwo sonst in Europa stehen so wenig öffentliche Parkplätze pro 1000 zugelassene Personenwagen zur Verfügung wie in der Schweiz. Hierzulande seien es bloss 84, in Deutschland mit 183 weit mehr. Diese vergleichsweise geringe Zahl erklärt Thierry Burkart, Vizepräsident des TCS-Verwaltungsrats, unter anderem mit den vielen privat verfügbaren Parkplätzen zu Hause und am Arbeitsort. «Wer keinen Zugang zu einem solchen Parkplatz hat, muss allerdings viel Zeit und Energie in die Suche nach einem öffentlichen Stellplatz investieren», gibt er zu bedenken. Dies führe zu Mehrverkehr, verursache doch die Parkplatzsuche über ein Drittel des innerstädtischen Verkehrsaufkommens.
Um diesen Trend zu fördern, sollten die Kantone in den Bau- und Planungsgesetzen autofreie Siedlungen explizit vorsehen, fordert Umverkehr. Dies ergebe freilich nur Sinn, wenn die Parkplätze auf öffentlichem Grund flächendeckend bewirtschaftet würden, so wie in der Stadt Zürich. Ansonsten, so befürchtet Umverkehr, verlagere sich beim Wegfall der Erstellungspflicht das Parkieren vom privaten in den öffentlichen Raum.