Ausstellung beleuchtet das Phänomen «Flucht»
Das Historische Museum Bern thematisiert in der Ausstellung «Flucht» das Schicksal Vertriebener. Fünf Flüchtlinge erzählen ihre Geschichte.

Lustig ist anders. Besucherinnen und Besucher werden beim Eintritt zur Ausstellung «Flucht» mit Bildern aus Flüchtlingslagern, mit Bildern verzweifelter Frauen, Kinder und Männer, mit Bildern von einem kenternden Schiff und von ins Meer geworfenen Menschen begrüsst.
Gefilmt hat die Szenen der 54-jährige Regisseur Mano Khalil, gebürtiger Syrer und einst selbst Flüchtling. Weshalb das Historische Museum dieser Thematik eine Ausstellung widmet, sagt Direktor Jakob Messerli: «Das Historische Museum ist auch ein Ort der Auseinandersetzung mit aktuellen Themen.
Die Flucht ist eine Konstante der menschlichen Geschichte – ob uns das gefällt oder nicht.» Auch wir seien in historischer Zeit Flüchtlinge gewesen; Messerli bringt als Beispiel die Helvetier, die von den Germanen vertrieben wurden. Oder im 19. Jahrhundert die Täufer, die nicht nur im Kanton Bern verfolgt und auch hingerichtet wurden.
Fünf Biografien
In der Ausstellung werden nicht nur Zahlen und Fakten geliefert; etwa, dass derzeit weltweit über 65 Millionen Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht sind. Die Ausstellung vermittelt auch Einblicke in das Engagement der Schweiz und in die internationale Hilfe.
Zudem wird darüber informiert, wie sich Asylentscheide auf die Zukunft der Schutzsuchenden auswirken. Im Mittelpunkt aber stehen fünf Schicksale: Fünf Flüchtlinge, Frauen und Männer aus Syrien, Afghanistan, Somalia, dem Südsuden und dem Libanon.
Ihre Namen sind fiktiv, ihre Geschichten nicht. Sie erzählen (mittels schriftlicher Tafeln) von ihren Erlebnissen, über Fluchtgründe, über die schwierigen und gefährlichen Wege. Für alle fünf steht im Museum ein Gestell, worauf sich Gegenstände und Habseligkeiten aus ihrer Unterkunft befinden.
Eine Hörinstallation macht den Abschluss des Rundgangs. Menschen – auch Schweizerinnen und Schweizer – erzählen, wie sie die Vielfalt in unserem Land erleben. Hier hört man auch Lustiges. Das ist aber angesichts des Eingangsfilms ein kleiner Trost.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch