«Ich konnte ihn atmen hören»
Überlebende des Massakers in Norwegen berichten von den Minuten des Grauens. Ein junger Mann erzählt, dass der Attentäter zweimal auf seine Opfer geschossen habe, um sicherzugehen, dass sie tot seien.
Die Überlebenden des Jugendcamps auf der norwegischen Insel Utøya können das Grauen kaum in Worte fassen. Der Mann, der dort am Samstag mindestens 98 Menschen erschossen hat, hatte sich als Polizist verkleidet, um die Jugendlichen in Sicherheit zu wiegen. Er habe sie gebeten, näherzukommen und habe anschliessend das Feuer eröffnet, berichteten die Überlebenden, die nach dem Massaker in das Dorf Sundvollen gebracht worden waren.
Der Schütze habe zwei Mal auf seine Opfer geschossen, um sicherzugehen, dass sie tot seien, sagt einer der Überlebenden, Dana Berzingi, als er mit blutverschmierter Hose darauf wartet, nach Hause zu kommen. Einige der Opfer hätten auch vergeblich versucht, sich tot zu stellen, ihnen sei aber in den Kopf geschossen worden. «Ich habe viele Freunde verloren», sagt der 21-Jährige. Das Handy eines seiner toten Freunde habe er verwendet, um die Polizei zu alarmieren.