Tausende feiern in Tripolis den Sturz Ghadhafis
Tausende Libyer haben in Tripolis das Fest des Fastenbrechens und den Sturz von Ghadhafi gefeiert. Die Nato versucht, den endgültigen Sieg zu erzwingen, und verstärkt nochmals ihre Luftangriffe um Bani Walid.
Tausende Menschen versammelten sich auf dem Märtyrer-Platz in Tripolis und beteten, während Kämpfer Freudenschüsse in die Luft abgaben. Die Rebellen stellten sich in langen Reihen auf und nahmen den Dank der Menschen entgegen.
Der Ladenbesitzer Adel Taghidi kämpfte mit den Tränen und erklärte, er habe sich unter al-Ghadhafi in seinem eigenen Land nie zu Hause gefühlt. «Wir wollen einfach nur frei leben», sagte er.
Nato verstärkt Luftangriffe
Die Nato hat in Libyen ihre Luftangriffe in der Region um Bani Walid verstärkt, wo die Aufständischen den langjährigen Machthaber Muammar al-Ghadhafi vermuten. Die Militärallianz bombardierte in der Gegend der südöstlich von Tripolis gelegenen Stadt sechs Ziele.
Getroffen wurden nach Nato-Angaben unter anderem drei Boden-Boden-Raketenwerfer sowie Militäranlagen etwa zur Unterbringung von Munition, Raketenwerfern und Panzern. Am Tag zuvor hatte die Nato in der Region drei Ziele beschossen.
Die Medien der Rebellen meldeten zudem in der Nacht neue Gefechte in der Umgebung von Bani Walid. Ihren Angaben zufolge konnten die Rebellen einen Angriff von Ghadhafi-Anhängern zurückschlagen.
19 Ziele beschossen
Erneute Angriffe flog die Nato nach eigenen Angaben gestern auch in der Region von Ghadhafis Heimatstadt Sirte. Dort wurden 19 Ziele beschossen, darunter drei Panzer, zwölf mit Waffen ausgestattete Fahrzeuge, eine Radaranlage sowie militärische Posten. Sirte gilt als weiterer möglicher Aufenthaltsort Ghadhafis.
Die Aufständischen haben den Bewohnern von Sirte bis zum kommenden Samstag Zeit gegeben, um die Waffen zu strecken. Sollten sich diese nicht ergeben, so wollen die Rebellen die Stadt mit militärischer Gewalt unter ihre Kontrolle bringen.
MSF: Flüchtlinge harren in Notlagern aus
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) wies derweil auf die erschreckende humanitäre Lage von Migranten und Flüchtlingen in Tripolis hin. In einer Mitteilung vom Mittwoch berichtet MSF von rund 1200 Menschen nicht libyscher Herkunft, die in Notlagern vor den Kämpfen Schutz suchten.
Viele von ihnen würden an Atemwegsinfektionen, Hautkrankheiten oder Magen-Darm-Beschwerden leiden, erklärte MSF-Mitarbeiter Paulo Reis. Es mangle an Medikamenten und Hilfsgütern. Zudem würden die Bewohner der Notlager wiederholt von bewaffneten Männern bedroht.
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