Nigeria ruft den Notstand aus
Die Ebola-Epidemie greift auch in Nigeria um sich. Das afrikanische Land registrierte bereits neun Infektionen. Den zwei infizierten US-Bürgern geht es nach der Behandlung mit einem nicht zugelassenen Medikament besser.
In Nigeria sind zwei weitere Ebola-Infektionsfälle bestätigt worden. Damit seien in dem westafrikanischen Land insgesamt neun Fälle registriert worden, in zwei Fällen verlief die Krankheit tödlich, wie Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu am Freitagabend mitteilte. Demnach gibt es sechs weitere Verdachtsfälle, 139 Menschen stehen insgesamt unter Überwachung.
Zuvor hatte Präsident Goodluck Jonathan den nationalen Notstand ausgerufen. Die Bevölkerung sei aufgerufen worden, Menschenansammlungen zu vermeiden, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern, teilte das nigerianische Präsidialamt mit. Der nationale Notstand gilt auch in Sierra Leone und Liberia.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte die Ebola-Epidemie in Westafrika am Freitag zum internationalen Gesundheitsnotfall. Die Epidemie lasse sich nur mit Hilfe einer weltweiten Mobilisierung bekämpfen, warnte WHO-Chefin Margaret Chan nach einer zweitägigen Krisensitzung von Experten. Es ist erst das dritte Mal, dass die WHO einen derartigen Notfall ausruft.
Zustand von zwei US-Bürger verbessert
Die beiden an Ebola erkrankten US-Bürger befinden sich offenbar auf dem Weg der Besserung. Der Arzt Kent Brantly liess in einer Erklärung mitteilen, dass er jeden Tag kräftiger werde. Der Ehemann der Missionarin Nancy Writebol erklärte, seine Frau scheine sich zu erholen. Beide hatten sich in einem Krankenhaus in Liberia mit dem Virus infiziert und werden nun auf der Isolationsstation einer Klinik in Atlanta behandelt.
Brantly erklärte, er sei nicht nach Liberia gegangen, um gegen Ebola zu kämpfen. Aber die Behandlung solcher Patienten sei ein immer grösserer Teil seiner Arbeit geworden. «Ich habe die Hände unzähliger Individuen gehalten, als diese schreckliche Krankheit ihnen das Leben nahm. Ich habe den Horror aus erster Hand erlebt, und ich erinnere mich an jeden Namen und jedes Gesicht», hiess es in der Erklärung. «Ich werde jeden Tag kräftiger und danke Gott für seine Barmherzigkeit, während ich mit dieser schrecklichen Krankheit gerungen habe.»
David Writebol, der sich weiter in Liberia befindet, erklärte am Freitag per Telefon, er habe nicht direkt mit den Ärzten seiner Frau gesprochen. Seine Söhne hätten ihm jedoch gesagt, sie zeige Anzeichen der Besserung. «Ich glaube nicht, dass wir sagen können, sie ist über den Berg», sagte er. «Ich würde sagen, sie ist in guten Händen und wird gut versorgt.»
Nicht zugelassenes Medikament
Brantly und Writebol wurden mit einem nicht zugelassenen Medikament behandelt, das das Immunsystem beim Kampf gegen das Virus stützen soll. Es ist noch in der Entwicklung und wurde bislang nicht an Menschen getestet.
Das Ebola-Virus hat sich seit Anfang des Jahres von Guinea aus in den Nachbarstaaten Sierra Leone und Liberia ausgebreitet. Nach WHO-Angaben starben bislang fast 1000 Menschen an dem durch Körperflüssigkeiten übertragenen Erreger, etwa 1800 Menschen infizierten sich.
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