Kurdische Rebellen töten türkische Soldaten
Bei einem PKK-Angriff im Südosten der Türkei sind mindestens zehn Polizisten und Soldaten getötet worden. Türkische Politiker machen auch das Regime in Syrien dafür verantwortlich.
Bei einem Angriff kurdischer Rebellen auf einen Sicherheitskomplex im Südosten der Türkei und anschliessenden Gefechten sind rund 30 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Regierung der Provinz Sirnak wurden bei den Auseinandersetzungen in der Nacht zum Montag zehn türkische Soldaten getötet.
Laut örtlichen Berichten starben ausserdem etwa 20 Angreifer, die der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zugerechnet wurden.
Zwei Angriffe an einem Abend
Der Gouverneur der an der Grenze zum Irak gelegenen Provinz Sirnak, Vahdettin Özkan, teilte mit, die Rebellen hätten am späten Sonntagabend den Sicherheitskomplex in der Ortschaft Beytüssebap mit Maschinengewehren und Raketenwerfern angegriffen.
Soldaten und Polizisten erwiderten das Feuer. Neun Soldaten seien getötet und acht weitere verletzt worden. Später erlag ein weiterer Soldat seinen schweren Verletzungen.
Bei einem separaten Vorfall sprengte sich am Sonntagabend zudem ein mutmassliches PKK-Mitglied in Viransehir im Südosten des Landes in die Luft und verletzte drei Mitglieder der Sicherheitskräfte.
Vorwürfe an Syrien und Iran
Politiker in Ankara haben das Regime in Syrien und den Iran in den vergangenen Wochen mehrfach bezichtigt, die PKK zu unterstützen.
Der Kurdenkonflikt hatte sich in den vergangenen Wochen weiter verschärft. Die PKK hat mehrfach Militärposten überfallen. Die Organisation unterhält im Autonomiegebiet der Kurden im Nordirak mehrere Lager. Sie hat das Machtvakuum in Syrien zudem genutzt, um dort von Kurden bewohnte Gebiete weitgehend unter ihre Kontrolle zu bringen.
Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft, jedoch nicht von der Schweiz. Die PKK kämpft seit Anfang der 1980er Jahre für Unabhängigkeit oder grössere Autonomie der Kurdengebiete in der Türkei. Kurdische Organisationen beklagen eine systematische Diskriminierung ihrer Volksgruppe durch den türkischen Staat.
Reformpläne kommen nicht voran
Die türkische Regierung hatte in den vergangenen Jahren mehrfach Reformen angekündigt und erklärt, den Konflikt um die Rechte der kurdischen Volksgruppe beenden zu wollen. Die Pläne kamen aber nicht so voran, dass eine politische Lösung erzielt werden konnte.
Ministerpräsident Recep Tayip Erdogan hatte in der vergangen Woche in einem Fernsehinterview die Meinung vertreten, es gebe in der Türkei keine kurdische Frage mehr, dieses Problem sei überwunden. Sein Land kämpfe gegen Terrorismus.
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