Israels Geheimaktion gegen Syrien
Ein US-Dokument bestätigt erstmals, dass Israel vor drei Jahren einen syrischen Kernreaktor zerstört hat. Darin wird auch die Rolle der USA ersichtlich.

Der Luftangriff ereignete sich am 6. September 2007. Der Reaktor sei offenbar mit nordkoreanischer Hilfe gebaut worden, schrieb die damalige US-Aussenministerin Condoleezza Rice in einer Depesche, wie die israelische Zeitung «Jediot Ahronot» am Freitag unter Berufung auf die Enthüllungsplattform Wikileaks berichtete.
Die Depesche, die das Blatt nach eigenen Angaben vor der Veröffentlichung durch Wikileaks erhalten hat, datiert vom 25. April 2008. «Wir haben genügend Anlass davon auszugehen, dass der Reaktor nicht zu friedlichen Zwecken errichtet wurde.» Laut Rice taugte die Anlage nicht zur Stromerzeugung. Als Israel den Reaktor angegriffen habe, seien es nur noch wenige Wochen bis zur Inbetriebnahme gewesen, fügte die damalige Ministerin hinzu. Es hätten nur wenige Wochen gefehlt, um den Reaktor einsatzbereit zu machen. In diesem Fall wäre ein Militärschlag erheblich gefährlicher gewesen, schrieb Rice laut «Jediot Achronot».
USA: Verständnis für Angriff
«Die israelische Operation war erfolgreich - der Reaktor wurde irreparabel zerstört», lautete die Depesche nach Informationen der Zeitung weiter. «Syrien hat die Räumung der Stätte abgeschlossen, alle Beweise dafür entfernt, was dort existierte und ein neues Gebäude errichtet.»
Rice betonte, Israel habe die Entscheidung für den Angriff allein getroffen, äusserte jedoch Verständnis für den Schritt. Es galt bislang als offenes Geheimnis, dass Israel hinter dem Angriff stand, es gab jedoch nie eine offizielle Bestätigung dafür. Die USA hatten Syrien vorgeworfen, es habe mit dem Reaktor keine friedlichen Absichten verfolgt.
Syrien bestreitet Vorwürfe
Syrien hat jedoch stets bestritten, dass es sich bei dem Gebäude in der ostsyrischen Wüste um einen im Bau befindlichen Reaktor zur Herstellung von Plutonium gehandelt habe. Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA entdeckten Mitte 2008 bei Untersuchungen in Syrien Uranpartikel auf dem Gelände des zerstörten Gebäudes. Aus Damaskus hiess es jedoch, diese könnten von israelischen Raketen stammen, die darauf abgefeuert wurden. Dies wurde jedoch von der IAEA stark in Zweifel gezogen.
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