Israelischer General: Syrien setzt Sarin ein
Die Truppen des syrischen Machthabers Bashar al-Assad haben Chemiewaffen eingesetzt, sagt ein hochrangiger israelischer Offizier. Zwei entführte christliche Bischöfe sind inzwischen wieder frei.

Die syrischen Streitkräfte haben nach Ansicht des israelischen Militärs Chemiewaffen im Kampf gegen Aufständische eingesetzt. Höchstwahrscheilich sei Sarin zum Einsatz gekomen, sagte der israelische Brigadegeneral Itai Brun nach Angaben des Armee-Radios bei einer Sicherheitskonferenz in Tel Aviv.
«Unserem Verständnis nach hat das Regime bei mehreren Vorfällen tödliche chemische Waffen verwendet», wurde Brun weiter zitiert. Er ist Leiter der Analyse-Abteilung des israelischen Militärgeheimdienstes.
Obamas «rote Linie»
Es war das erste Mal, dass Israel Assad ausdrücklich den Einsatz chemischer Kampfstoffe vorwirft. Grossbritannien und Frankreich glauben ebenfalls, dass die Regierungstruppen mit solchen Waffen gegen die Rebellen vorgehen. Seit dem Beginn des Aufstands in Syrien vor mehr als zwei Jahren hat Israel mehrfach die Sorge geäussert, die chemischen Waffen der Regierung in Damaskus könnten in die Hände von Terroristen fallen.
Auch die USA gehen Hinweisen nach, dass in dem Konflikt Chemiewaffen eingesetzt worden sein sollen. Regierung und Rebellen hatten sich wiederholt gegenseitig deren Einsatz vorgeworfen. US-Präsident Barack Obama hat den Einsatz solcher Waffen als «rote Linie» bezeichnet. Wie die USA darauf reagieren würden, sagte er aber nicht.
Zwei Bischöfe im Norden Aleppos entführt
Zwei im Norden Syriens entführte Bischöfe sind nach Kirchenangaben wieder freigelassen worden. Unter Berufung auf syrische Quellen teilte das Ostkirchenwerk in Rom mit, die Bischöfe seien wieder frei. Beide seien in der griechisch-orthodoxen Kirche von Aleppo.
Die beiden hohen Geistlichen waren am Montag von Unbekannten im nordsyrischen Aleppo verschleppt worden, niemand bekannte sich zunächst zu der Tat. Die Entführung des Oberhauptes der syrisch-orthodoxen Kirche in Aleppo, Gregorios Johanna Ibrahim, und des dortigen Oberhauptes der griechisch-orthodoxen Kirche, Bulos Jasidschi, hatte grosse Besorgnis in der Kirche ausgelöst. Die syrisch-orthodoxe Diözese erklärte, bei den Entführern handele es sich um «tschetschenische Jihadisten», ohne allerdings Angaben zu machen, worauf diese Aussage beruhte.
In Syrien brach vor mehr als zwei Jahren ein Aufstand gegen Machthaber Bashar al-Assad aus, der sich zu einem Bürgerkrieg entwickelte. In dem Konflikt zwischen syrischer Armee und Aufständischen kamen nach UN-Angaben bereits mehr als 70'000 Menschen ums Leben. Angesichts der unsicheren Lage nehmen auch die Entführungen in dem Land zu. Minderheiten wie etwa die Christen, die etwa fünf Prozent der syrischen Bevölkerung ausmachen, sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten besonders gefährdet.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch