Israel – zwischen Liebe und Finsternis
70 Jahre nach der Staatsgründung stellt sich die Frage, was Zionismus heute noch bedeutet. Eine Erkundung.

Für Theodor Herzl, den Übervater des Zionismus, interessiert sich in Tel Aviv kaum noch jemand. Junge Israelis rollen die Augen, wenn man seinen Namen erwähnt: «Ach, Herzl, das ist lange her.» Den haben doch die Grosseltern verehrt: Herzl, der Wiener Journalist, der den Zionismus begründete und davon träumte, einen eigenen Staat zu erschaffen. Immerhin, über der Badewanne in der Gästewohnung eines Architektenfreundes hängt ein gerahmtes Porträt des Mannes. Oder ist das ironisch gemeint?