EU will Truppen in die Zentralafrikanische Republik schicken
Seit Monaten versuchen französische und afrikanische Soldaten vergeblich, die Unruhen in der Zentralafrikanischen Republik zu unterbinden. Nun sollen die Kontingente aufgestockt werden.

Die Europäische Union erwägt die Entsendung von 1000 Soldaten in die Zentralafrikanische Republik. Das sagte die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton heute am Sitz der UNO in New York. Bislang war im Zusammenhang mit dem EU-Militäreinsatz in dem von Gewalt und Unruhen erschütterten Land von 500 Soldaten die Rede. Frankreich kündigte an, seine Militärpräsenz um 400 weitere Soldaten aufzustocken.
«Wir haben mehr als 500 Mann», erklärte Ashton. Die EU überlege, diese Zahl zu verdoppeln. Es gehe darum, die Ordnung in der Zentralafrikanischen Republik wieder herzustellen. Die EU-Aussenbeauftragte äusserte sich nach einer Debatte im UNO-Sicherheitsrat über die Zusammenarbeit zwischen Vereinten Nationen und Europäischer Union.
Daran nahm auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon teil. Er appellierte an die Staatengemeinschaft, Gräueltaten und drohende «ethnische Säuberungen» in der Zentralafrikanischen Republik zu verhindern. Der dortige Konflikt könnte Anlass für eine «enge Kooperation» zwischen UNO, Afrikanischer Union (AU) und Europäischer Union sein, sagte Ban unter Hinweis auf den Militäreinsatz von Frankreich, EU und AU.
Entscheid fällt Ende Februar
Über den EU-Militäreinsatz soll nach Ashtons Worten am 27. Februar in Brüssel entschieden werden. Die Truppe namens EUFOR-RCA mit ihrer Einsatzzentrale im griechischen Larissa könne «sehr, sehr schnell» in der Zentralafrikanischen Republik sein. Offen ist noch, welche EU-Staaten sich am Militäreinsatz von EUFOR-RCA beteiligen, die sich auf die Hauptstadt Bangui konzentrieren soll. Bisher haben Polen, Estland, Lettland, Portugal und Rumänien eine «substanzielle» Beteiligung in Aussicht gestellt.
Zuvor hatte Frankreich mitgeteilt, 400 zusätzliche Soldaten in das Krisenland zu entsenden. Diese Kräfte würden die Soldaten umfassen, die später ein Teil des geplanten EU-Militäreinsatzes in der Zentralafrikanischen Republik werden sollen. Das französische Kontingent erhöht sich damit auf insgesamt 2000 Soldaten.
Das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Séléka hatte im März 2013 den Staatschef François Bozizé gestürzt und als Nachfolger Michel Djotodia an die Macht gebracht. Dieser löste Séléka offiziell auf, doch die Milizen sind weiter aktiv. Der Putsch stürzte das Land in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen, bei denen in den vergangenen Wochen mehr als tausend Menschen getötet wurden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch