Die schwierige Geburt einer neuen Nation
Der Sudan steht vor der Spaltung: Die christliche Bevölkerung des ölreichen Südens entscheidet am 9. Januar, ob das Gebiet unabhängig wird vom arabischen Norden.

Der Pilot kreist eine Weile. Ob er den Ort nicht findet oder der Flugverkehr zu dicht ist – in diesem Fall ist beides möglich: Denn Juba ist ein kleiner, verlorener Fleck in der Landschaft, der sich anschickt, die jüngste Hauptstadt Afrikas zu werden. In der Ankunftshalle versucht ein klappriger Ventilator, die suppige Luft in dem viel zu engen Raum zu verrühren. Nebenan wird offenbar ein neues Terminal gebaut: Noch ragen allerdings nur Säulen in die Luft. «Die Stadt ist heiss», sagt ein kenianischer Geschäftsmann, der zum Verlegen von Glasfaserkabeln nach Juba gekommen ist – der Mann hat gleich in mehrfacher Hinsicht recht.