Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie Chrome, Safari, Firefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.
In Ruanda bauen Opfer und Täter gemeinsam einen modernen Staat auf. Allerdings nicht ganz freiwillig.
MeinungVon Johannes Dieterich
Sie war Opfer und verlor damals ihre Tochter. Er wurde in jungen Jahren aufgefordert, seine Machete gegen die Minderheit der Tutsi einzusetzen: Alice Mukarurinda und Emmanuel Ndayisaba sind heute Freunde.
Keystone
Radikale Hutu-Milizen ermordeten vor 20 Jahren in Ruanda in nur hundert Tagen mindestens 800'000 Männer, Frauen und Kinder. Manche Experten sprechen sogar von einer Million Toten. Bild: Ein Opfer der Massaker zeigt sein durch Machetenhiebe verunstaltetes Gesicht. (4. Juni 1994)
Jean-Marc Bouju/AP, Keystone
Ruanda ist heute ein Vorzeigestaat Ostafrikas. Es ist ein sauberes, ein sicheres, ein geradezu malerisches «Land der tausend Hügel». Ruanda ist dabei, sich als Zentrum der IT-Branche für die ganze Region zu etablieren – und sucht den Anschluss an den Rest der Welt. (2. März 2006)
Wikimedia
1 / 11
An Ruanda denken heisst, sich an die Brust zu schlagen. Auch zwanzig Jahre nach Beginn der blutigsten hundert Tage der Menschheit, in denen mehr als 800'000 Ruander mit Macheten, Knüppeln oder Hacken niedergemetzelt wurden, ist der Mea-culpa-Chor wieder zu hören: Ex-Präsident Bill Clinton bereut, dass er das eine Intervention erzwingende G-Wort (für Genozid) zu lange vermied; der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan bereut, dass er, statt zusätzliche Blauhelme ins Völkermordland zu schicken, die wenigen dort stationierten auch noch abzog; und Journalisten bereuen, dass sie die Welt nicht besser und leidenschaftlicher über den «afrikanischen Holocaust» informierten.
Um diesen Artikel vollständig lesen zu können, benötigen Sie ein Abo.