Clinton spricht Pakistan «tiefstes Beileid» aus
Nach dem Angriff auf pakistanische Soldaten durch die Nato haben die USA Islamabad ihre Unterstützung bei der Untersuchung des Vorfalls zugesichert. Für die Beziehung zu Pakistan könnte dies zu spät kommen.

Nach dem Luftangriff auf pakistanische Soldaten im Grenzgebiet zu Afghanistan haben US-Aussenministerin Hillary Clinton und Verteidigungsminister Leon Panetta der pakistanischen Regierung ihr «tiefstes Beileid» ausgesprochen. Die beiden Minister hätten ihre «volle Unterstützung» für eine «sofortige Untersuchung» des Vorfalls durch die Nato zugesichert, hiess es in einer in der Nacht zum Sonntag in Washington verbreiteten Erklärung.
Die pakistanische Regierung hat empört auf einen mutmasslichen Nato-Angriff mit 24 Toten reagiert. Die pakistanische Aussenministerin Hina Rabbani Khar sagte ihrer US-Kollegin Hillary Clinton, der Angriff sei inakzeptabel gewesen, zeige eine völlige Missachtung menschlichen Lebens und habe den Annäherungsprozess zwischen beiden Ländern negiert.
Aussenministerin Hillary Clinton und ihre pakistanische Kollegin Hina Rabbani Khar hatten zuvor laut US-Aussenministerium bereits telefoniert. Details zum Inhalt des Telefonats wurden nicht genannt. Ein weiterer hochrangiger Vertreter der US-Regierung sagte der Nachrichtenagentur Reuters, man habe die pakistanischen Kollegen in Islamabad, Kabul und Washington kontaktiert und unterstrichen, dass die USA an einer Zusammenarbeit interessiert seien, um herauszufinden, was genau passiert sei.
Islamabad fordert Stützpunkträumung
Nach dem Tod von 24 pakistanischen Soldaten nach dem Beschuss durch Hubschrauber hatte Pakistan seine gesamte Zusammenarbeit mit den USA und der Nato auf den Prüfstand gestellt.
Clinton, der US-Kommandeur in Afghanistan, General John Allen, und Generalstabschef Martin Dempsey riefen ihre Kollegen in Pakistan auf, gemeinsam über die Lage zu beraten. Die Nato erklärte in einer ersten Stellungnahme, der Angriff sei «höchstwahrscheinlich» von Nato-Hubschraubern ausgegangen.
Der pakistanische Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani liess nach einer Sondersitzung mit Regierungs- und Militärvertretern am Samstag mitteilen, dass alle «diplomatischen, politischen, militärischen und geheimdienstlichen» Programme, Aktivitäten und Absprachen mit den USA und der Nato überprüft werden sollten. Ausserdem forderte Islamabad die USA zur Räumung eines Luftwaffenstützpunkts in Pakistan auf.
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