«Wollen Sie, dass Katalonien ein Staat wird?»
Die Katalanen stimmen am Sonntag trotz Veto aus Madrid ab – ohne rechtliche Folgen zwar, aber mit politischen.

Bis zuletzt haben Barcelona und Madrid miteinander gestritten, sich gegenseitig mit taktischen Kniffen, Rekursen und gezielten Störmanövern verwirrt. Nun ist er also da, der «9N», der 9. November. Seit einem Jahr bestimmt dieser Termin die Alltagsdebatten der 7,5 Millionen Katalanen. Geplant war einmal, dass sie an diesem Sonntag anno 2014, genau 300 Jahre nach dem Fall Barcelonas im Erbfolgekrieg, in einem Referendum über die Unabhängigkeit ihrer stolzen Region von Spanien befinden würden. Wie die Schotten kürzlich. Doch dazu kommt es nicht. Darüber können auch die gelben Spruchbänder nicht hinwegtäuschen, die in diesen Tagen überall hängen: «Fem un país nou» («Wir schaffen ein neues Land»).