Wie Facebook zum Handlanger des Kreml wurde
Auf Geheiss der russischen Regierung sperrte das soziale Netzwerk am Wochenende den Aufruf zu einer Kundgebung für den prominenten Kreml-Kritiker Alexei Nawalny. Jetzt rudert der Konzern zurück.
«Das freie Internet in Russland ist tot» – das sagte der bekannte russische Journalist Andrei Soldatow bereits im Frühjahr. Damals trat ein Gesetz in Kraft, laut dem Webseiten, die zu Unruhen aufrufen, umgehend gesperrt werden können. Auch müssen sich seitdem Blogger und Twitter-Nutzer mit mehr als 3000 Followern von den Behörden registrieren lassen. Die Massnahmen sind Teil einer Kreml-Kampagne, die das Internet unter Kontrolle zu bringen versucht. Wie sehr man sich dort vor dem Netz fürchtet und was das für Facebook und Co. bedeutet, illustriert ein aktueller Fall.