Staatsanwalt ermittelt gegen Varoufakis wegen Hacking
Giannis Varoufakis soll versucht haben, die Drachme wieder einzuführen. Die griechischen Behörden nehmen den ehemaligen Finanzminister nun ins Visier.

Die Nachricht über einen angeblichen Geheimplan der griechischen Regierung wirft in Athen hohe Wellen. Die Zeitung «Kathimerini» berichtete in ihrer Sonntagsausgabe, dass der Ex-Finanzminister Giannis Varoufakis ein paralleles Bankensystem geplant habe. So sollte Griechenland auf einen möglichen Euroaustritt vorbereitet werden.
Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Varoufakis, wie mehrere griechische Medien übereinstimmend berichten. Der Politiker soll zusammen mit Hackern versucht haben, in der Nacht die Drachmen-Währung wieder einzuführen. Die Justiz habe die Anklageschrift dem Parlament in Athen zugestellt. Die Abgeordneten müssten nun zuerst über die Aufhebung der Immunität von Varoufakis befinden.
Zuvor wollten mehrere Abgeordnete der vormaligen Regierungspartei Nea Dimokratia eine parlamentarische Untersuchungskommission einberufen, zitiert die «Frankfurter Allgemeine» den griechischen Sender Skai TV. Ziel sei es, die Arbeit des ehemaligen Finanzministers zu prüfen.
Varoufakis: «Völlig aus dem Zusammenhang gerissen»
«Nea Dimokratia» spricht von «Enthüllungen». «Ist es wahr, dass es eine geheime Arbeitsgruppe gegeben hat, die eine Parallelwährung vorbereitet hat, indem sie die Steuerregistrierungsnummer der Steuerzahler geknackt hat?», fragt die Opposition in einer Mitteilung.
Unterdessen hat sich Varoufakis zu den Gerüchten geäussert. Er bestätigte in der Online-Ausgabe der britischen Zeitung «Guardian», sich bei einer Konferenz, die vom Offiziellen Forum der Finanz- und Währungsinstitutionen (OMFIF) organisiert wurde, entsprechend geäussert zu haben. Er sagte jedoch, die Äusserungen seien «völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden», um ihn als «Gauner» darzustellen, während er einfach eine Lösung für die Finanzkrise gesucht habe.
Varoufakis war am 6. Juli, nach der Einigung der griechischen Regierung mit der EU auf den Beginn von Verhandlungen über ein neues Hilfspaket, zurückgetreten.
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