Russland hat kein Interesse am Euro-Rettungsfonds
Die Euro-Krise geht weiter: Russland will nicht in den EFSF investieren. Derweil gerät auch Frankreich wegen seiner Staatsverschuldung in den Fokus.

Russland wird nicht in den Euro-Rettungsfonds EFSF investieren. Die Regierung «versteht nicht», woher die rund eine Billion Euro des Fonds kommen sollen, sagte der wichtigste Wirtschaftsberater des Kremls, Arkadi Dworkowitsch, heute nach Angaben der Nachrichtenagentur Ria Novosti. 250 Milliarden Euro seien vorhanden, aber man frage sich, wer die anderen 750 Milliarden Euro beisteuern werde. Russland werde daher abwarten, wie die Banken und andere Länder handeln. Das Land bevorzuge es, die Eurozone über den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu unterstützen.
Am 27. Oktober hatten die Staats- und Regierungschefs der Eurozone beschlossen, die Schlagkraft des EFSF mittels eines finanztechnischen Hebels von 440 Milliarden Euro auf 1000 Milliarden Euro zu erhöhen. Ihr Plan sieht vor, dass der Rettungsfonds als Versicherung für die Staatsanleihen bestimmter Euro-Länder zum Einsatz kommt: Investoren sollen damit geködert werden, dass der EFSF bei einer Pleite eines Landes einen Teil der Verluste übernimmt. Von den 440 Milliarden Euro in dem Fonds sind mindestens 250 Milliarden Euro noch nicht für Hilfen an bestimmte Staaten vergeben.
Risikoaufschlag für französische Staatspapiere auf Rekordhöhe
Der Unterschied in den Renditen für deutsche und französische Schuldpapiere hat am Mittwoch einen neuen Rekordwert erreicht. Am Nachmittag kurz vor 15.00 Uhr erreichte der Risikoaufschlag für Staatspapiere mit einer zehnjährigen Laufzeit für Frankreich im Vergleich zu Deutschland einen Wert von 147 Punkten. Der Unterschied lag noch vor einem Jahr lediglich bei 45 Punkten. Der erhöhte Risikoaufschlag wird als Zeichen des Misstrauens von Investoren wegen der französischen Staatsverschuldung gewertet.
Die konservative Regierung von Staatspräsident Nicolas Sarkozy will unter anderem durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer und durch Einschnitte bei den Staatsausgaben von 2012 bis 2016 fast 65 Milliarden Euro zusätzlich zusammenbringen.
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