«Ich hoffe, dass diese bald ihre Familien wiedersehen»
PKK-Chef Abdullah Öcalan stellt die Freilassung von Gefangenen in Aussicht. Zuvor hatten ihn Parlamentsabgeordnete besucht. Offen bleibt, ob es zu einen Gefangenenaustausch und einer Waffenruhe kommt.

Der inhaftierte kurdische Rebellenchef Abdullah Öcalan hat die Freilassung der von seiner PKK festgehaltenen Gefangenen in Aussicht gestellt. «Ich hoffe, dass diese bald ihre Familien wiedersehen», hiess es in einer Erklärung Öcalans.
Die Erklärung wurde in Istanbul von der kurdischen Parlamentsabgeordneten Pervin Buldan verlesen. Sie hatte zusammen mit zwei anderen Abgeordneten den Rebellenchef zuvor im Gefängnis besucht.
Keine Angaben über Waffenruhe
In der kurzen Erklärung verwies Öcalan darauf, dass in der Türkei noch PKK-Kämpfer in Haft sitzen. Er machte allerdings keine Angaben, ob die in Aussicht gestellte Freilassung der von seiner Organisation festgehaltenen «Kriegsgefangenen» im Rahmen eines möglichen Gefangenenaustausches erfolgen solle.
Auch äusserte sich der inhaftierte PPK-Chef nicht zu einer möglichen Waffenruhe, über die in türkischen Medien im Vorfeld spekuliert worden war. Öcalan erklärte lediglich: «Wir erleben derzeit einen historischen Prozess. Alle Seiten sollten dabei mit grosser Vorsicht agieren.»
Seit 1999 auf Imrali
Öcalan, der Gründer und Chef der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali bei Istanbul ein. Er verhandelt seit Dezember mit dem türkischen Staat über ein Ende des seit fast 30 Jahren anhaltenden Kurdenkonflikts.
Es war das zweite Mal, dass seitdem kurdische Politiker den inhaftierten PKK-Chef besuchten. Im Vorfeld des Besuches der drei Abgeordneten war in türkischen Medien spekuliert worden, dass der Rebellenchef womöglich über die Abgeordneten seine Kämpfer zur Waffenruhe aufrufen würde.
In Gefechten und bei Anschlägen seit Beginn des PKK-Aufstandes gegen Ankara 1984 sind mehr als 40'000 Menschen getötet worden. Von ihrem ursprünglichen Ziel eines eigenen Kurdenstaates ist die PKK abgerückt und fordert nun mehr Selbstbestimmung für die rund zwölf Millionen Kurden in der Türkei. Die PKK hat Schätzungen zufolge derzeit noch etwa 20 Gefangene in ihrer Gewalt, hauptsächlich staatliche Funktionäre.
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