Selbst gebastelte Bombe verletzt in Istanbul fünf Menschen
An einer U-Bahnstation in Istanbul hat es eine Explosion gegeben. Laut einem Bürgermeister war ein Sprengsatz die Ursache.
Bei einem Bombenanschlag in der Nähe einer U-Bahnstation im europäischen Teil Istanbuls sind fünf Menschen verletzt worden. Dies sagte der Bezirksbürgermeister des betroffenen Viertels Bayrampasa, Atila Aydiner. Er sprach von einer «Rohrbombe». Gouverneur Vasip Sahin bestätigte dies zunächst nicht. «Wir sind dankbar, dass kein Menschenleben verloren wurde», sagte er. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
Der Sprengsatz sei an einer Überführung in der Nähe der U-Bahnstation Bayrampasa versteckt gewesen, so Aydiner. Er explodierte gegen 17.00 Uhr. Krankenwagen und Polizei eilten zum Tatort.
Auf Fussgängerbrücke versteckt
Die Nachrichtenagentur Dogan berichtete, es handle sich um eine selbstgebaute Bombe. Der Sprengsatz sei in einem Schlauch an einer über die Gleise führenden Fussgängerbrücke versteckt gewesen, meldeten die Nachrichtenagentur und die Zeitung «Hürriyet» unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Nur Sekunden vor der Explosion sei ein Bus mit Polizisten am Tatort vorbeigefahren – womöglich seien sie Ziel der Attacke gewesen. Aydiner sagte, eine Reihe von Fahrzeugen seien beschädigt worden, darunter ein Bus und ein Auto. Die Polizei sperrte den Umkreis für den Fall einer weiteren Explosion ab.
Weisser Van mit kaputter Scheibe
Dogan zeigte auch aus einer Überwachungskamera stammende Bilder der Explosion, die wie ein Feuerwerk aussah. Auf den Bildern war ein weisser Van mit kaputter Windschutzscheibe auf der Überführung zu sehen. Die staatliche Agentur Anadolu berichtete, einer der Verletzten sei ein 36-jähriger Mann. Sein Zustand sei aber nicht ernst. Es war zunächst nicht klar, ob er zum Zeitpunkt der Explosion im Auto sass.
Unmittelbar nach der Detonation hatte der Istanbuler Gouverneur Vasip Sahin zunächst gesagt: «Die Ursache der Explosion ist unbekannt. Wir prüfen jede Möglichkeit.» In ganz Istanbul wurde die U-Bahn wegen des Zwischenfalls vorübergehend gestoppt. Schon wenige Minuten später fuhren die Metros auf anderen Linien aber wieder.
Gerüchte über kaputten Transformator
Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, die Explosion habe sich an einer Überführung in der Nähe der Station Bayrampasa ereignet, nicht im Bahnhof selbst. Mehrere Krankenwagen wurden dorthin geschickt. In ersten Medienberichten war gemutmasst worden, die Explosion sei von einer Panne in einem Trafo ausgelöst worden. Eine offizielle Stellungnahme über den Grund der Explosion gab es zunächst nicht. Zwei Stunden nach der Explosion waren Forensiker in weisser Schutzkleidung vor Ort, um Beweismittel zu sichern.
Auf Twitter zeigen Bilder, wie Menschen quer über die Gleise laufen, um sich in Sicherheit zu bringen.
In der Türkei herrscht erhöhte Alarmbereitschaft, seit am 10. Oktober bei einem Doppel-Anschlag von Selbstmordattentätern vor dem Hauptbahnhof der Hauptstadt Ankara 103 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt wurden. Die Regierung machte dafür die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich.
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