Computerfirma will Visa im Streit um Wikileaks verklagen
Visa wolle mit der Blockade der Zahlungen Wikileaks schaden, sagt die Computerfirma DataCell, welche die Transaktionen abwickelt. Das Kreditkarteninstitut solle sich aus der Politik heraushalten.

Wegen der Einstellung von Kreditkartenzahlungen an das Enthüllungsportal Wikileaks will die schweizerisch-isländische Computerfirma DataCell das Kreditkarteninstitut Visa verklagen. «DataCell, das diese Zahlungen ermöglicht, hat entschieden, rechtliche Schritte zu ergreifen, damit wieder gespendet werden kann», teilte Firmenchef Andreas Fink in Reykjavik mit. Er warf Visa vor, Wikileaks und DataCell mit der Blockade der Zahlungen stark zu schaden.
Die Blockade verursache grosse finanzielle Verlusten bei Wikileaks, was offenbar das einzige Ziel der Zahlungseinstellung sei, erklärte Fink. «Wir können nicht glauben, dass Wikileaks der Marke Visa auch nur einen Kratzer zufügen kann», fügte er hinzu. Die Nutzer des Kreditkarteninstituts wünschten ausdrücklich, Geld an Wikileaks zu spenden, doch Visa komme diesem Wunsch nicht nach. Fink forderte das Kreditkarteninstitut auf, sich aus der Politik herauszuhalten. «Visa sollte sich nicht in die Politik einmischen, sondern einfach das tun, was es zu tun hat: Geldtransfer.»
Visa prüft, ob Wikileaks die Geschäftsbedingungen verletzt
Eine Visa-Sprecherin in Frankreich sagte, das Kreditkarteninstitut habe die Autorisierung von Zahlungen an das Enthüllungsportal «vorübergehend» eingestellt, solange untersucht werde, ob Wikileaks die Geschäftsbedingungen von Visa verletze.
Visa und der Konkurrent Mastercard hatten am Dienstag angekündigt, ihre Autorisierung für Zahlungen an Wikileaks einzustellen. In seiner Mitteilung machte DataCell allerdings keine Angaben zu Mastercard, dessen Internetseite am Mittwoch Ziel von Hacker-Angriffen von Wikileaks-Unterstützern wurde. Bei DataCell handelt es sich nach eigenen Angaben um ein privates isländisches Computerunternehmen unter isländischer und schweizerischer Aufsicht. Der Zahlungskanal zum Wikileaks-Portal bestehe seit zwei Monaten, hiess es.
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