Auftragskiller erschiesst Richter in Moskau
Ein für sein Engagement gegen Neonazis bekannter russischer Richter ist in Moskau vor seiner Wohnungstür erschossen worden. Der Mord dürfte Rache für eine Verurteilung sein.
Der 47-jährige Richter Eduard Tschuwaschow sei am Montag mit Schüssen in Kopf und Brust getötet worden, sagte ein Sprecher der russischen Generalstaatsanwaltschaft. Die Bluttat, die vermutlich ein Auftragskiller begangen habe, sei wahrscheinlich Rache für eine Verurteilung, sagte ein Ermittler. Tschuwaschow habe häufig Prozesse gegen Rechtsradikale geleitet und Morddrohungen erhalten. Personenschutz lehnte er ab.
Der Mörder sei auf der Flucht, teilten die Ermittler mit. Auch die Tatwaffe sei nicht gefunden worden. Die Moskauer Justiz sprach von einem «eiskalten Verbrechen». Der Mörder habe dem sterbenden Richter noch in den Kopf geschossen und alle Patronenhülsen aufgesammelt.
Aufnahmen von Überwachungskamera
Medien in Moskau veröffentlichten Fotos einer Überwachungskamera im Treppenhaus, auf denen der Täter sein Gesicht verdeckt hielt. In der Nähe des Tatorts waren vor gut zwei Jahren der Menschenrechtsanwalt Stanislaw Markelow und die Journalistin Anastassija Baburowa auf offener Strasse erschossen worden. Zwei Rechtsextreme gestanden nach ihrer Verhaftung die Tat.
Zuletzt hatte Tschuwaschow neun Mitglieder der ultranationalistischen Gruppe «Weisse Wölfe» wegen mehrerer rassistischer Morde zu Haftstrafen bis zu 23 Jahren verurteilt. Die Extremisten hatten ihre grausamen Taten gefilmt und mit den Videos im Internet geprahlt.
Menschenrechtler beklagen seit langem eine Zunahme rechtsradikaler Straftaten in Russland. Vor allem Zuwanderer aus zentralasiatischen Republiken wie Tadschikistan, Kirgisien und Usbekistan werden Opfer der oft tödlichen Attacken.
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