«Ghadhafi ist ein legitimes Ziel»
Resolutionen sind Interpretationssache. Die UNO hatte Aktionen zum Schutz der libyschen Zivilbevölkerung autorisiert. Erstmals sagt die Nato nun, dazu gehörten auch Angriffe auf Machthaber Muammar al-Ghadhafi.

«Als oberster militärischer Führer ist Ghadhafi Teil der Kommandostruktur und damit ein legitimes Ziel», sagte ein nicht namentlich genannter Nato-Verantwortlicher zu CNN. Mit dieser Formulierung wich der hochrangige Offizielle der Frage aus, ob das Militärbündnis den Diktator gezielt angreife.
Die jüngste Aussage ist das direkteste Eingeständnis, dass der libysche «Revolutionsführer» persönlich im Fadenkreuz steht. Die Interpretation der UNO-Resolution, die zum Schutz der Zivilbevölkerung ermächtigt, wird damit weiter ausgedehnt.
Bomben auf Ghadhafi-Anwesen
Die Nato hat in der Nacht auf heute ihre Luftangriffe auf die libysche Hauptstadt Tripolis fortgesetzt. Bis zum Einbruch der Dunkelheit gestern Abend wurden 14 Angriffe geflogen, drei weitere folgten heute am frühen Morgen. Ziel war vermutlich erneut das Anwesen von Machthaber Muammar al-Ghadhafi oder eine nahe gelegene Kaserne. Über dem Gebiet stieg dichter Rauch auf.
Das Bombardement fiel insgesamt deutlich geringer aus als am Dienstag, als die Militärallianz ihre Offensive in Tripolis verstärkt und auf die Tagesstunden ausgeweitet hatte. Es wurden mindestens 40 Angriffe mit tieffliegenden Flugzeugen gestartet.
Clinton spricht mit Ghadhafi-Vertrauten über Machtwechsel Die USA sehen die Möglichkeit eines Machtwechsels in Libyen. Es gebe Gespräche mit Vertrauten des libyschen Machthabers Muammar al-Ghadhafi, sagte Aussenministerin Hillary Clinton.
«Es gibt mehrere und anhaltende Gespräche mit Leuten, die al-Ghadhafi nahestehen, und wir wissen, dass diese Diskussionen unter anderem die Möglichkeit eines Übergangs einschliessen», sagte Clinton vor Journalisten. Einzelheiten zu den Gesprächen nannte sie nicht.
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