Südkorea und USA proben den Ernstfall
Die USA und Südkorea haben ungeachtet der nordkoreanischen Proteste ein gemeinsames Militärmanöver gestartet. Mit dem zehntägigen Einsatz wollen sich die beiden auf mögliche Bedrohungen von aussen vorbereiten.

An dem zehntägigen Manöver nehmen nach Armeeangaben 530'000 südkoreanische und 3000 US-Soldaten teil. US-General James Thurman vom gemeinsamen US-südkoreanischen Militärkommando (CFC) erklärte, die Manöver dienten dem Zweck, «sich auf alle möglichen Bedrohungen von aussen - jetzt und in Zukunft - vorzubereiten und sie zu verhindern».
Dabei würden die «Lehren aus dem Irak und Afghanistan» umgesetzt sowie diejenigen, die durch «jüngste Provokationen des Nordens» auf der koreanischen Halbinsel und bei früheren Übungen gewonnen wurden.
«Schlimmste Krise»
Die jährlich stattfindenden Manöver werden von den beiden verbündeten Staaten als Routineübung bezeichnet und von Nordkorea jedes Mal scharf verurteilt. Die von der regierenden Kommunistischen Partei herausgegebene Zeitung «Rodong Sinmun» schrieb, das diesjährige Manöver «Freedom Guardian» (Freiheitswächter) bedeute für die Halbinsel die «schlimmste Krise» ihrer Geschichte.
«Ein Krieg kann durch den kleinsten Zwischenfall ausgelöst werden», hiess es weiter. Die «US-Kriegstreiber» wollten dadurch von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den USA ablenken. Bei dem Militärmanöver solle die Zerstörung der atomaren Kapazitäten Nordkoreas geübt werden. Beteiligt sei eine mobile US-Einheit, die auf der Suche nach Massenvernichtungswaffen bereits in den Irak entsandt worden sei.
Ungeklärter Zwischenfall
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel war zuletzt sehr gespannt. Südkorea macht Pyongyang für einen Torpedoangriff auf ein südkoreanisches Marineschiff verantwortlich, bei dem im März vergangenen Jahres 46 Soldaten getötet wurden. Nordkorea bestreitet eine Verwicklung in den Vorfall.
Im November 2010 beschoss die nordkoreanische Armee die grenznahe südkoreanische Insel Yeonpyeong und tötete zwei südkoreanische Marinesoldaten sowie zwei Zivilisten. Die beiden koreanischen Staaten geben sich gegenseitig die Schuld an der militärischen Eskalation.
Atomare Abrüstung
Im Juli hatten Vertreter Süd- und Nordkoreas erstmals seit Ende 2008 auf der indonesischen Insel Bali Gespräche über eine atomare Abrüstung geführt. Das hatte Hoffnungen auf eine mögliche Wiederaufnahme der Sechs-Länder-Gespräche über Nordkoreas Atomprogramm genährt.
Diese hatte Pyongyang im April 2009 abgebrochen. In den vergangenen Monaten erklärte sich Pyongyang aber wiederholt bereit, zu den Sechser-Gesprächen mit den USA, China, Russland, Japan und Südkorea zurückzukehren.
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