Premier unter Korruptionsverdacht feuert Chefermittler
Millionenbeträge aus einem Staatsfonds sollen auf Konten des malaysischen Ministerpräsidenten geflossen sein. Deshalb ermittelte der Generalstaatsanwalt. Nun allerdings nicht mehr.

Der wegen dubioser Millionentransfers aus einem Staatsfonds unter Druck stehende malaysische Regierungschef Najib Razak hat seinen Chefankläger entlassen. Generalstaatsanwalt Abdul Gani Patail führte die Ermittlungen im Fall, bei dem Najib am Pranger steht.
Ohne Beschönigung entliess Najib auch seinen Stellvertreter. Muhyiddin Yassin hatte ihn vorher scharf kritisiert. «Ich brauche ein solides und vereinigtes Team, das in dieselbe Richtung geht», sagte Najib in einer Fernseherklärung. Zudem tauschte er vier weitere Minister aus.
Der Skandal um die Transfers, die nach Recherchen des «Wall Street Journal» auf Konten Najibs gelandet sein sollen, droht für die Regierung zur Zerreissprobe zu werden. Najib verwahrt sich gegen Vorwürfe unlauterer Machenschaften. Es geht nach Angaben der Zeitung um etwa 700 Millionen Dollar.
Milliardenhohe Schulden, doch Najib wirft Kritikern Intrigen vor
Die Behörden ermitteln seit Monaten wegen des hoch verschuldeten Staatsfonds 1MDB. Der seit 2009 amtierende Najib hatte den Fonds selbst aufgelegt. Er sollte Wirtschaftsinitiativen finanzieren und Auslandsinvestitionen anwerben. Innerhalb von fünf Jahren häufte er aber mehrere Milliarden Euro Schulden an. Najib ist Vorsitzender des Aufsichtsgremiums.
1MDB habe dem Regierungschef niemals Mittel überwiesen, versicherte der Fonds in einer Stellungnahme. Im Zuge der Ermittlungen sind mehrere Konten, unter anderem in Singapur, gesperrt worden. Ein Unternehmer wurde festgenommen.
Najibs Stellvertreter hatte eine lückenlose Aufklärung gefordert. Auch der langjährige Regierungschef Mahathir Mohamad kritisierte den Regierungschef scharf. Najib warf ihm gemeinsame Sache mit ausländischen Agenten und politische Intrigen vor.
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