Romneys Playboy
Stuart Stevens orchestriert Mitt Romneys Wahlkampf. Im Vergleich zu Obamas Chefstratege David Axelrod ist er der pure Gegenentwurf: Ein Dilettant, Egozentriker und Abenteurer.
Abseits der Politik sind sich die beiden Kandidaten im US-Wahlkampf eigentlich recht ähnlich: gross, schlank, fit, gescheit, verheiratet mit ihrer ersten Liebe, Kinder, Hund, strikte Abstinenzler. Nur Barack Obama gönnt sich das Laster des Tabaks, und auch das nur hinter verschlossener Tür.
Doch die beiden Männer hinter Obama und Mitt Romney könnten vom Naturell her unterschiedlicher nicht sein. Auf der Seite von Obama führt David Axelrod den Wahlkampf. Obamas Chefstratege mit dem freundlichen Schnauzbart gilt als Idealist ohne Starallüren, der eine Lederjacke anziehen muss, um auf der Titelseite des «New York Times Magazine» wie ein harter Bursche auszusehen. Axelrod fällt kaum auf. Trägt mit Vorliebe Schwarz und hält sich möglichst im Hintergrund. Axelrods Gegenentwurf heisst Stuart Stevens, ein Bonvivant mit Silberblick. Stevens ist der Mann, der die Reputationsschäden Romneys in Grenzen hält und aus dem unbeholfenen Buchhaltertyp einen volksnahen Präsidenten zu formen versucht.