Aus für das grösste Solarkraftwerk der Schweiz
Die Centralschweizerische Kraftwerke AG wollte im Kanton Luzern das grösste Solarkraftwerk des Landes bauen. Das 25-Millionen-Projekt ist nun aber definitiv gescheitert.

Definitives Aus für das geplante grösste Solarkraftwerk der Schweiz, das die Centralschweizerischen Kraftwerke AG (CKW) im luzernischen Inwil hätte bauen wollen. Die Freiflächenphotovoltaik-Anlage scheiterte in der Vorprüfung der kantonalen Behörden.
Die Behörden würden den von der CKW ausgewiesenen Forschungsnutzen zur Vorbereitung auf die Energiewende nicht anerkennen, teilte die CKW mit. 2014 hätte die CKW in der Luzerner Gemeinde Inwil das laut eigenen Angaben grösste Solarkraftwerk der Schweiz bauen wollen.
Mit «grosser Enttäuschung» habe die CKW am 9. Januar 2012 zur Kenntnis nehmen müssen, dass das kantonale Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement (BUWD) das Projekt ablehne, heisst es in der Mitteilung. Hauptkritikpunkt im abschlägigen Vorprüfungsbericht war der fehlende volkswirtschaftliche Nutzen sowie der fehlende Forschungsnutzen.
Die CKW prüfte in der Zwischenzeit die Begründungen des BUWD und entschied gemeinsam mit der Standortgemeinde Inwil, die Projektpläne nicht weiter zu verfolgen.
CKW und Gemeinde enttäuscht
«Wir bedauern sehr, dass bei der Abwägung unterschiedlicher Nutzungs- und Schutzinteressen die erneuerbaren Energien und die Forschungsarbeiten nur zweite Wahl sind», wird Felix Graf, Leiter Geschäftsbereich Energie und Mitglied der CKW-Geschäftsleitung, in der Mitteilung zitiert.
Das Energieunternehmen will den Entscheid der kantonalen Behörden aber nicht anfechten. «Es gibt keine eindeutige gesetzliche Grundlage, womit der Bau des Kraftwerks eingeklagt werden könnte», sagte CKW-Mediensprecherin Dorothea Ditze auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Die jeweiligen Entscheide würden im Ermessen des Kantons beziehungsweise im Ermessen der Gerichte liegen. Somit bestehe das Risiko, dass die Gerichte keine Veranlassung sähen, der Interpretation und der raumplanerisch geprägten Argumente des Kantons zu widersprechen, sagte die CKW-Sprecherin.
Auch Inwils Gemeindeammann Fabian Peter zeigte sich überrascht über den negativen Vorprüfungsbericht. Die Gemeinde wird die Projektvorlage nun nicht weiter bearbeiten. «Wir schätzten das Solarkraftwerk als interessante Initiative für eine schonende Zwischennutzung für das Gebiet und bedauern den Projektabbruch», wird Peter zitiert.
Areal wird landwirtschaftlich genutzt
Die CKW zeigt sich aber entschlossen, bis 2050 2,4 Milliarden Franken in erneuerbare Energien zu investieren. Mit dem Projektabbruch fällt die Produktion von Strom für 2200 Haushalte weg. Diese müsse die CKW nun andersweitig kompensieren. Sei es über andere Luzerner Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, über Partnerwerke oder über Stromimport aus dem Ausland, sagte Ditze.
Das Areal in der Grösse von 20 Fussballfeldern im Gebiet Schweissmatt in Inwil wird nun bis auf weiteres landwirtschaftlich genutzt. Die CKW hatte das Grundstück in den siebziger Jahren gekauft, um dort ein Atomkraftwerk zu bauen.
Andere Energieprojekte seien dort zur Zeit nicht geplant, sagte die CKW-Sprecherin. Als strategisches Arbeitsgebiet des Kantons Luzern sei das Gelände aber für eine zukünftige Firmenansiedlung vorgesehen.
Weiter Projekte in den Startlöchern
Die CKW lässt sich nach «diesem Rückschlag», wie sie schreibt, nicht entmutigen. Sie will nun die Umsetzung anderer anstehender Projekte im Bereich Kleinwasser-, Wind- und Sonnenkraft vorantreiben.
Sie reichte ein Bau- und Konzessionsgesuch für das Kraftwerk Waldemme sowie Vorprojektunterlagen für das Konzessionsgesuch zum Kraftwerk Rümlig bei den kantonalen Behörden ein. Mit insgesamt sechs verbleibenden Projekten und einem Auftragsvolumen von gut 100 Millionen Franken möchte die CKW Strom aus erneuerbaren Quellen für rund 16'000 Haushalte produzieren.
SDA/bru
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