Aus der Traube wird der Traubenhof
Die Pläne für die Überbauung Traubenhof mit Alterswohnungen, Café und Hofladen liegen öffentlich auf. Damit geht eine lange Vorgeschichte mit vielen Rückschlägen zu Ende.

Jürg Rytz hat einen langen Atem. Vor knapp zehn Jahren hat der Landwirt aus Kriechenwil das seit 1988 brach liegende Grundstück des abgebrannten Restaurants Traube gekauft. «Als Landwirt und Nachbar kann es mir nicht egal sein, was auf dem Grundstück passiert», begründet Jürg Rytz den damaligen Kauf. Die Idee von Rytz war von Anfang an, mit dem Projekt «Traubenhof» eher kleine Wohneinheiten anzubieten, die es in kleinen Dörfern kaum gibt. Älteren Menschen soll so die Möglichkeit geboten werden, vom zu grossen Einfamilienhaus in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Das Einfamilienhaus würde wiederum frei für eine junge Familie. «Damit wird der Wohnraum im Dorf optimal genutzt und der Kulturlandverlust eingeschränkt», betont Jürg Rytz. Um von Beginn weg eine gute Auslastung zu erzielen, dürfen auch jüngere Leute einziehen.Mehrere Rückschläge Doch in den Jahren nach dem Kauf musste Rytz verschiedene Rückschläge verkraften. Die örtlichen Bauvorschriften waren zu strikt, oder das Projekt war nicht finanzierbar. 2006 folgte die Wende. Die Gemeinde gab grünes Licht für einen Neustart, indem sie die gültige Überbauungsordnung aufhob. Mit Einbezug der Fachhochschule Burgdorf wurden in einer Semesterarbeit 14 Projekte ausgearbeitet. Aus diesen kristallisierte sich das Projekt heraus, das nun bis am 8.April öffentlich aufliegt. «Weil sich das Bauvorhaben im Dorfkern befindet, war es wichtig, dass die Fachinstanz bei der Planung beteiligt war», sagt Rytz. Der Berner Heimatschutz hat die Arbeiten begleitet und das Projekt mit Flachdach abgesegnet.