Aus der Optik eines Sehbehinderten
Wie lebt es sich ohne oder mit nur eingeschränktem Augenlicht? Die Blindenschule machte es am 175-Jahr-Jubiläum klar.

Unvermittelt trübt sich das Festgelände ein. Dicker Nebel scheint sich über die Blindenschule Zollikofen gelegt zu haben. Die Besucher sind nur noch in Umrissen zu erkennen, umso mehr Beachtung schenkt das Gehör dafür dem Stimmengewirr rundherum. «Achtung, Treppe!» warnt der Begleiter, derweil am Boden schemenhaft gelbe Streifen auftauchen, die vor den Tritten warnen. Konzentriert geht es weiter dem Ziel zu. Da, plötzlich tauchen die zwei weissen Kugeln auf, doch o weh, genauso rasch sind sie wieder hinter dem Schleier verschwunden. Also, noch ein Stück vorwärts, dann sind sie tatsächlich einigermassen klar zu sehen. Wenn auch nicht so scharf wie zuvor aus weiterer Distanz – und ohne die störende Brille, die mit ihrer Trübung eine massive Sehbehinderung simuliert.