Aus dem reissenden Fluss in die Schnitzelheizung
Wenn die Natur ihre Muskeln spielen lässt wie letzten Sommer im Emmental, werden Bäume entwurzelt und von den Fluten mitgerissen. Dieses Holz liefert den Stadtbernern mittlerweile Strom und Wärme.
Von weitem sahen sie aus wie Streichhölzer. In Tat und Wahrheit aber waren es mächtige Bäume, die da mitgerissen wurden und die Emme hinunterrasten. Als im vergangenen Sommer über Schangnau ein Unwetter hereinbrach, wie es statistisch gesehen nur alle 300 Jahre vorkommt, wurden reihenweise Bäume ausgerissen. Einmal im Wasser, verstärkte das Gehölz die Gewalt der Wassermassen nur noch. Doch was passiert mit diesem Schwemmholz, nachdem es aus den Bächen und Flüssen herausgefischt worden ist? Es wird zu Energieholz verarbeitet. Zumindest im Fall des Schangnauer Holzes trifft dies zu. Es landete bei der Firma Lignocalor in Bern. Das Unternehmen lässt Waldholz und Altholz zu Schnitzeln verarbeiten und liefert diese dann an Betreiber von Holzschnitzelheizungen. Hauptabnehmerin ist die stadtbernische Energiezentrale Forsthaus, die unter anderem das Bundeshaus, das Inselspital, die Universität und den Bahnhof Bern mit Strom und Wärme versorgt.