Aufgewärmtes im Sommer
Die TV-Sender zeigen während der Sommerferien zu viele Wiederholungen: So geht die alljährlich wiederholte Klage. Dabei ist das gar nicht so schlecht – gerade im Fall des Schweizer Fernsehens.

Wir feiern Jubiläum. Grad vor einem Jahr, Ende Juli, ist der Geschäftsführer des Grimme-Instituts, das in deutschsprachigen Medienangelegenheiten den Spreu vom Weizen trennt, ergrimmt über den Sommerschlaf der Fernsehsender. Nämlich über die «Unsitte», dass in den Sommermonaten «nur die zweite Wahl» gesendet werde, während «wichtige Formate» einfach ausfielen, «als ob im Sommer das Bedürfnis nach Kultur und Debatte plötzlich verschwände». Und derart bohre das Fernsehen sich jährlich das eigene hausgemachte Sommerloch, statt die Zeit zu nutzen für «aussergewöhnliche Programmideen».