Auf leisen Sohlen ins Nationalteam
Kaspar Arn ist einer der Aufsteiger der Saison beim BSV Bern Muri. Der 23-Jährige ist ein gleichzeitig beweglicher und kräftiger Kreisläufer.

Es gibt kein Spiel, in dem Kaspar Arn plötzlich in den Vordergrund getreten wäre. So wie beim heutigen Bundesligaspieler Samuel Röthlisberger, der im Frühling 2014 als 18-Jähriger aus dem Nachwuchs in die erste Mannschaft des BSV Bern Muri berufen wurde, als dort zahlreiche Spiele verletzt waren. Röthlisberger überzeugte, drei Jahre später wechselte er nach Stuttgart.
Arns Weg ist ein anderer. Er hat sich auf leisen Sohlen eine immer wichtigere Position erarbeitet. Aufgewachsen im Breitenrain, begann er als 9-Jähriger in der nahen Berner Spitalackerhalle mit dem Handballspielen, durchlief bei Future Bern alle Nachwuchsstufen und wurde vor vier Jahren erstmals in der NLA eingesetzt. Arns Entscheid, vom Rückraum auf die Kreisläuferposition zu wechseln, hatte sich als richtig erwiesen. «Das Spiel Mann gegen Mann hat mich immer schon gereizt», sagt Arn, der als Kind auch Judo betrieben hat. Das Eigengewächs schaffte es, sich in der ersten Mannschaft zu etablieren.
Mittlerweile kommen er und Luca Mühlemann am Kreis zu ähnlichen Spielanteilen, oft entscheidet die aktuelle Form, wer auf dem Feld steht. Im ersten Playoff-Viertelfinalspiel gegen Kriens-Luzern (25:24) kam Arn zum Einsatz, Mühlemann sass nach einer verletzungsbedingten Pause auf der Bank.
Nicht damit gerechnet
Arn ist ein beweglicher und zugleich kräftiger Kreisläufer. Trotz 191 Zentimetern Körpergrösse und 107 Kilo Gewicht wirkt er nicht bullig, sondern er setzt sich im Zweikampf oft auch mit technischer Raffinesse durch. Diese Fähigkeiten sind auch Nationaltrainer Michael Suter nicht verborgen geblieben. Im März durfte der Berner erstmals an einem Zusammenzug des Schweizer Teams teilnehmen, in der kommenden Woche wird Arn bei den zwei Auswärtstestpartien in Portugal wohl zu seinen ersten offiziellen Länderspielen kommen. «Es ist eine Ehre für mich», sagt der 23-Jährige. Mit dem Aufgebot gerechnet habe er nicht. «Ich bin einfach Jahr für Jahr meinen Weg gegangen und wurde nun dafür belohnt.»
Als Jurastudent muss Arn nur zu wenigen Präsenzveranstaltungen an der Universität erscheinen und bringt Spitzensport und Ausbildung problemlos unter einen Hut. Mit der aktuellen Situation in Bern ist er sehr zufrieden. «Ich fühle mich wohl, von Trainer Aleksandar Stevic kann ich profitieren», sagt er. Obwohl Arn auch gerne verteidigt, wird er für die Abwehrarbeit in der Regel durch Thomas Heer ersetzt. «Für meine Entwicklung hat es geholfen, dass ich mich auf den Angriff konzentrieren konnte», sagt Arn. «Ich kann mir aber gut vorstellen, in Zukunft auch in der Defensive zu spielen.»
Heute steht das zweite Spiel der Best-of-5-Viertelfinalserie gegen Kriens-Luzern auf dem Programm, der BSV tritt um 20 Uhr in Kriens an. «Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren», sagt Arn. «Das System funktioniert; wenn wir nur wenige Fehler begehen, dann gewinnen wir.»
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