Foto-Adventskalender, Tag 20Auf dem Fleischmärit
Am Dienstag war Fleischmarkt. Ein Rundgang mit dem grossen Berner Fotografen Paul Senn.

Hammen hängen an den Gerüsten der Marktstände, daneben Speckseiten, Würste aller Art, Trockenwürste, Fleischstücke für köstliche Braten, Innereien für Spezialisten, auf dem Laden leuchten Fleischstücke, Siedfleisch, Leber, Nierenstücke, Halsstücke, Kotelettstücke, Bauchfleisch, Ragout und Geschnetzeltes liegen vorbereitet in Schüsseln. Weisses Fett strukturiert das frische Fleisch, leuchtet hervor. Grosse Fleischstücke, die man nur in Kilogramm abwägen konnte, vom Schwein, vom Kalb oder Rind schnitten die Metzger in wunsch- und mundgerechte Stücke. Der Fleischmarkt hielt für jede Idee eines Fleischliebhabers, für jedes Festessen und alle Gaumen eine Freude parat. Man musste das Fleisch nur kaufen und selber nach Geschmack und Können zubereiten.
Die hier gezeigten Fotos gehören zu einem grossen Fundus an Fotos von Paul Senn über die Stadt Bern. Sie werden in diesem Adventskalender zum ersten mal einer grösseren Öffentlichkeit gezeigt. Ein, zwei Fotos dürften einem vielleicht bekannt vorkommen, zum Beispiel der dicke Metzger. Aber das hier sind Varianten zum bereits bekannten Foto. Die Bilder dürfte Senn in den späten 30er- und den 40er-Jahren gemacht haben.

Man weiss nicht, ob Paul Senn den Fleischmarkt oft besuchte, als Kunde oder um dort zu fotografieren. Es ist möglich, dass die Fotos in diesem Beitrag über eine längere Zeit entstanden sind oder an einem Tag. Einige Personen tauchen mehrmals auf den Fotos auf, und sie sind hier auch mehrmals zu entdecken. Die Bilder sind ein Festschmaus für die Augen. Sie zeigen Metzgersfrauen und Metgercharaktere, die einem nicht kalt lassen. Es entstanden Fotos von einer oft dichten, konzentrierten Atmosphäre, aber voll warmer Herzlichkeit. Sie dokumentieren hier auf dem Fleischmarkt ein Bern, das reich, satt und standesbewusst wirkt. Senn hat mit den Fotos den Metzgern, den Metztgersfrauen und ihren Kundinnen und Kunden, kurz dem Fleischmärit, ein Denkmal gesetzt.






















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