Auf dem Berg der Utopien
Peter Sloterdijk, Wladimir Sorokin, Christian Kracht: Dieses Wochenende bietet ein Literaturfestival auf dem Monte Verità ein reichhaltiges Programm zum Thema «Utopien und herrliche Obsessionen».

Mit den Literaturtagen beginnt am Donnerstag, 21. März, auf dem Monte Verità in Ascona der «Primavera Locarnese». Die «Eventi letterari» machen den ersten Teil des neu ins Leben gerufenen Kulturfrühlings im Tessin aus. Die Veranstaltung «Primavera Locarnese» setzt sich aus drei Anlässen zusammen und wurde unter anderem vom Kanton, dem Festival del film Locarno und dem Tourismusverband Lago Maggiore lanciert.
Ziel ist es, den Monte Verità und die gesamte Gastgeberregion kulturell neu zu beleben. Die Literaturtage vom 21. bis 24. März werden vom Rahmenprogramm «Youtopia» begleitet. Dieses möchte mit verschiedenen Events der jungen Generation die Literatur näher bringen.
Vom 24. bis 27. März schliesst sich das erste «Spin-off» des Filmfestivals an. Das Programm ««L'immagine e la parola» steht laut Veranstaltern für «die Beziehung zwischen bewegtem Bild und geschriebenem Wort». Das Thema wird in offenen Soiréen, Matinéen und Workshops für Fachpublikum und Studierende behandelt.
Literaturtage zu Utopien
Die Literaturtage – der Auftakt zum «Primavera Locarnese» – widmen sich den «Utopien und herrliche Obsessionen». Damit soll an die Tradition des Monte Verità angeknüpft werden. Unter anderem wird Philosoph Hans Magnus Enzensberger erläutern, warum Triumphe keine Lehren bereit halten.
Gemäss Programm sprechen die Autoren Claudio Magris und Vladimir Sorokin über Utopien. Joachim Sartorius und das Teatro San Marco präsentieren einen Dada-Abend. Die Schriftstellerinnen Verena Auffermann, Gunhild Kübler, Ursula März und Elke Schmitter lesen aus ihrem Buch «Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur».
Samuel Finzi inszeniert «Am Beispiel des Hummers» von David Forster Wallace für die Bühne. Zahlreiche weitere Gäste, darunter auch Architekten, werden erwartet. Sie alle suchen gemeinsam mit dem Publikum Antworten auf die Frage, die Peter Sloterdijk am 24. März stellen wird: «Warum scheitern Utopien?»
Stummfilm-Premiere
Das «Spin off» des Filmfestival, «L'immagine e la parola», startet am 24. März mit der internationalen Premiere des restaurierten Stummfilms «Der Student von Prag» von Hanns Heinz Ewers nach einer Erzählung von Edgar Allan Poe. Der Folgeabend ist dem italienischen Filmschaffen gewidmet: Gezeigt wird als Schweizer Erstaufführung der mehrfach preisgekrönte Film «Ali ha gli occhi azzuri» von Claudio Giovannesi.
Stargast der Fach-Workshops ist der russische Regisseur Alexander Sokurow, mit dem Studenten über seinen Film «Russian Ark» diskutieren können. In einem weiteren Workshop stellt sich der Schweizer Regisseur Richard Dindo Fragen zu seinem «Homo Faber«-Projekt.
Ein Podium versammelt zum Abschluss am 27. März sechs frühere Leitungspersonen des Filmfestivals: Irene Bignardi, Freddy Buache, Moritz de Hadeln, Frédéric Maire, Marco Müller und David Streiff.
SDA
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