Wie YBAuch Thun jubelt in der 95. Minute
Der FC Thun gewinnt die Nachtragspartie der Challenge League gegen Stade Lausanne Ouchy mit 1:0. Torschütze ist Verteidiger Marco Bürki in der Schlussminute.

Wie erwartet gab es am Dienstag den fussballerischen Leckerbissen im Kanton im Wankdorf und nicht in der Stockhorn-Arena. In Bern war schliesslich auch Champions, in Thun nur Challenge League angesagt. Vereinzelt verfolgten unter den 2097 Anwesenden im Oberland auch einige das Geschehen von YB, dessen Partie früher begonnen hatte, auf dem Handy.

Und in der 39. Minute ertönten sogar verhaltene Jubelschreie im Stadion. Diese galten den Stadtbernern, denen zu diesem Zeitpunkt durch Jordan Siebatcheu der 2:1-Siegestreffer gegen Manchester United gelungen war.
«Spielerisch war unsere Leistung nicht extrem gut, dafür war es die Mentalität»
Die 95. Minute wurde schliesslich auch in Thun zur entscheidenden. Der eingewechselte Miguel Castroman zirkelte einen letzten Freistoss hinter die Abwehr der Lausanner. Der Zweimetermann Nikki Havenaar verpasste zwar, dafür stand dahinter Marco Bürki richtig. Der Innenverteidiger erzielte mit dem Kopf den Siegestreffer. «Spielerisch war unsere Leistung nicht extrem gut, dafür war es die Mentalität», meinte der Torschütze. «Wir haben uns diesen wichtigen Sieg erkämpft und gaben damit ein positives Zeichen, nachdem wir zuvor in dieser Saison in solchen Partien schon Punkte abgegeben hatten.»
Daran schrammten die Oberländer auch gestern nur knapp vorbei. Denn lange gelang ihnen gegen die robusten Waadtländer nichts. Erst als deren Kräfte schwanden, kamen die Einheimischen in den letzten zehn Minuten besser auf und auch zu Chancen. Aber sowohl Daniel Dos Santos wie auch Alexander Gerndt und Havenaar, der nach der Pause Captain Nicola Sutter ersetzte, reüssierten nicht. Bis dahin hatte einzig Verteidiger Pius Dorn mit zwei Vorstössen in der ersten Halbzeit für etwas Aufregung gesorgt.
Selber hatten die Thuner die eine oder andere heikle Situation zu überstehen. Die Abwehr wirkte erneut nicht sattelfest, hatte bei einem Lattenknaller von Lausannes Giovani Bamba auch viel Glück. «Wir stecken noch in der Findungsphase», meinte dazu Bürki. «Doch egal, wer in der Verteidigung spielt, ich mache mir keine Sorgen. Das kommt gut.»
Nun gegen GC
Doch am Ende zählt bekanntlich das Resultat. Und dieses bewahrt die Thuner vor ungemütlichen Zeiten. Dank den drei Zählern schlossen sie in der Meisterschaft zur Verfolgergruppe hinter dem Spitzenduo Winterthur und Xamax auf. Zudem können sie nun mit einem guten Gefühl am Samstag gegen die Grasshoppers antreten. Das wird dann zwar immer noch nicht Champions League sein, aber immerhin Schweizer Cup.
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