Auch Spitaldirektor Pfammatter geht
Die STS AG erhält zwei neue Chefs: Nach CEO Beat Straubhaar kehrt auch Direktor Christian Pfammatter dem Spital den Rücken.
Erneutes Sesselrücken in der Direktionsetage der STS AG: Spitaldirektor Christian Pfammatter aus Thierachern hat als COO (Chief Operating Officer) gekündigt. Per 1.Juni wird er Direktor des Bürgerspitals Solothurn und des Spitals Grenchen bei der Solothurner Spitäler AG (soH). Er ist nicht der Erste, der die Führungsriege der STS AG verlässt: Wie im November mitgeteilt wurde, wird der Vorsitzende der Geschäftsleitung, der 62-jährige Thuner Beat Straubhaar (seit 2002 CEO, Chief Executive Officer), Ende 2010 pensioniert.
Pfammatters Wechsel teilten gestern die beiden Spitalgruppen mit. Bereits bekannt ist zudem, dass Verwaltungsrat Albert Sommer (Lenk) im Hinblick auf die Generalversammlung im Juni zurücktreten wird.
Nachfolge noch offen Wer Nachfolgerin oder Nachfolger von Pfammatter werden wird, ist offen. «Wir werden wie üblich zunächst die Organisation überprüfen und danach die Stelle neu ausschreiben», ergänzt Beat Straubhaar die Medienmitteilung der STS AG auf Anfrage. Sein eigener Nachfolger, Bruno Guggisberg (Universitäre Psychiatrische Dienste Bern), werde bei diesen Gesprächen bereits teilnehmen. Er tritt seine Stelle am 1.Juli an.
Straubhaar, von 2003 bis 2006 Gemeinderat und Bauvorsteher und zuvor Stadtrat (FDP), war rund 25 Jahre im Dienste der STS AG. Mit ihren Spitalbetrieben in Thun, Zweisimmen und Saanen sowie der Klinik Erlenbach stellt sie die Spitalversorgung für rund 170000 Menschen sicher.
Wahl und Alter als Grund
Auslöser für den Stellenwechsel des bald 51-jährigen STS-CEO-Stellvertreters Christian Pfammatter war die Wahl des neuen CEO: «Sie hat ausgelöst, dass ich mir darüber Gedanken gemacht habe, was ich in den nächsten 15 Jahren noch tun möchte und wo ich mich engagieren will.» In seinem Alter sei jetzt der geeignete Zeitpunkt, um noch einmal etwas Neues zu beginnen. «Vor einem Monat habe ich mich umgeschaut und bin selber überrascht, dass ich dieses Angebot so rasch erhalten habe», freut er sich auf die neue Aufgabe.
Der gebürtige Walliser Christian Pfammatter (aus Naters) war während 14 Jahren im Einsatz der STS AG. Von 1996 bis 2002 als Spitaldirektor in Zweisimmen, 2003 wurde er zum Geschäftsführer des Spitals Thun gewählt. Er bleibe mit seiner Familie auch nach dem Stellenwechsel in Thierachern wohnhaft. Von 1986 bis 1996 arbeitete er als Psychologe und später als Direktor in der Heimstätte Sonnegg in Belp.
Saanenmöser kein Grund?
Von der Hand wies Christian Pfammatter einen Zusammenhang zwischen seiner Kündigung und den hohen Wellen rund um die Spitalplanung im Saanenland. «Die CEO-Wahl und mein Alter sind die Gründe, nicht jedoch die schwierige Saanenland-Geschichte», stellt er klar. Ebenfalls auf diesen Zusammenhang angesprochen, gibt sich Beat Straubhaar zurückhaltend: «Klar bedrückt uns diese Angelegenheit alle. Ob sie der Auslöser für die Veränderungen sind, kann ich zu wenig beurteilen.»
Auch Verwaltungsratspräsident Hans Peter Schüpbach gibt sich zweifelnd: «Diese Geschichte beschäftigt uns alle und ist belastend, doch dass sie der Grund für den Wechsel ist, glaube ich nicht», meint er. Zur Erinnerung: Im April 2007 zeigten Straubhaar und Pfammatter den Medien einen Drohbrief eines anonymen Täters (wir berichteten).
Der 65-jährige alt SVP-Gemeinderat Hans Peter Schüpbach, der den früheren Spitalrat präsidierte und seit 2001 Verwaltungsratspräsident der STS AG (und deren Vorgängerin) ist, erwartet keine weiteren Wechsel. «Es gibt viele Baustellen – ob nun im Simmental oder im Zuge der ab 2012 be-vorstehenden Änderung des KVG –, wir haben viel zu tun», sagt er.
Auf seine eigene Zukunft im Verwaltungsrat angesprochen, winkt er ab: «Ich bin bis Ende 2011 gewählt – und bis dahin ist ein Rücktritt kein Thema.»
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