Auch 2020 zeichnet sich ein Defizit ab
Die Bürger von Reichenbach entscheiden am Dienstag über das Budget 2020. Die Gemeinde rechnet erneut mit einem Defizit.

Das Budget des kommenden Jahres ist an den meisten Gemeindeversammlungen im Herbst Traktandum Nummer eins. Das ist auch in Reichenbach nicht anders. Allzu erheiternd fällt das erste Traktandum dort nicht aus: Die Gemeinde rechnet fürs kommende Jahr bei einem Aufwand von knapp über 13 Millionen Franken im allgemeinen Haushalt mit einem Minus von knapp 700'000 Franken. Im Vergleich zum Vorjahr steigen die Ausgaben um gut 650'000 Franken an.
Das hat mehrere Gründe: So liegen die Ausgaben für Kultur, Sport, Freizeit und Kirche beispielsweise um über 50'000 Franken oder 13 Prozent höher als 2019. Im Bereich soziale Sicherheit gibt die Gemeinde aufgrund des Lastenverteilers gar fast 110'000 Franken (3,85 Prozent) mehr aus. Auch eine neue Stelle auf der Gemeindeschreiberei schlägt sich mit Mehrkosten von 55'000 Franken nieder.
Als ausserordentliche Investitionen schlagen insbesondere der Ersatz der Wasserleitungen im Dorf Kiental und die Sanierung der Abwasserleitung zwischen Reudlenbrücke und Schützenbrücke zu Buche. Zudem schätzte die Gemeinde die Steuereinnahmen fürs laufende Jahr gemäss Botschaft zur Versammlung «eher zu optimistisch» ein. Die Prognose für 2020 ist daher entsprechend vorsichtiger.
Nicht zuletzt wegen der tieferen Steuererträge dürfte bereits das laufende Jahr der Gemeinde ein Minus von rund einer Viertelmillion Franken bescheren. Eine Trendwende ist nicht in Sicht: Bis 2024 dürfte sich das Eigenkapital der Gemeinde um knapp eine Million Franken auf 3,7 Millionen Franken im allgemeinen Haushalt verringern. Das Budget 2020 sieht aber einen unveränderten Steuersatz von 1,77 Einheiten vor.
Gemeinden spannen zusammen
Die Reichenbacherinnen und Reichenbacher befinden am Dienstag aber nicht nur übers Budget. Auch der Entscheid zur Zusammenlegung der Schutzwaldpflege mit den Gemeinden Adelboden, Frutigen, Kandergrund und Kandersteg steht an. Hierzu soll eine Geschäftsstelle in Reichenbach eröffnet werden. Ziel ist, die Pflege im Kander- und im Engstligtal nachhaltiger zu gestalten und damit die Sicherheit der Einwohnerinnen und Einwohner zu erhöhen. Die Gemeinden teilen sich die Kosten relativ zu Einwohnerzahl und Waldfläche auf. Für Reichenbach bedeutet dies wiederkehrende Kosten von rund 30'000 Franken pro Jahr.
Auch über die Erschliessung der Baulandparzellen auf der Eymatt stimmt die Gemeindeversammlung ab. Die Zufahrt von der Hauptstrasse her ist momentan zu schmal. Die Überbauungsordnung «Erschliessung Ey, Wengi» sieht ausserdem die Erstellung eines Buswarteraumes auf der Höhe des Schulhauses und die Verlängerung des Gehweges bis zur Einmündung der Erschliessungsstrasse vor. Der Gemeinderat beantragt dafür einen Verpflichtungskredit von 600'000 Franken.
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Die Botschaft mit den restlichen Traktanden ist online einsehbar: www.reichenbach.ch.
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